Full text: Die Bodenreform: Grundsätzliches und Geschichtliches zur Erkenntnis und Überwindung der sozialen Not

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wurden 20501580 «ft verloren! Dabei ist zu beachten, daß 
diese Zahl eine Mindestzahl ist, denn nach alter Erfahrung 
geben viele Bauhandwerker ihre Verluste nicht an, weil sie 
eine Schädigung ihres Kredits fürchten. 
Die amtliche Untersuchung zeigt, wie wenig das heutige 
Recht den Bauschwindel bestraft. Ein Baurnrternehmer, der 
Baugeld beiseite gebracht hatte, so daß die Bauhandwerker 
12 000 Ji verloren, erhielt eine Geldstrafe von 50 «ft. 
Als Strohmänner zeigt die amtliche Untersuchung z. B. 
einen vermögenslosen Mechaniker, der 90 Pfennig die Stunde 
verdient, von einer Terraingescllschaft aber ein Grundstück 
erhält, und von anderer Seite Baugeld in pöhe von 
172 000 Ml Sie zeigt einen Reisenden, dem eine Grund- 
stncksgesellschaft eine Baustelle verkauft, obwohl er von vorn 
herein erklärt, weder Geld noch Sachkenntnisse zu besitzen 
und bei der Vernehmung weder den Preis des Grundstücks 
noch die Höhe des Baugeldes angeben konnte! 
wiederholt wurde festgestellt, daß die Strohmänner in 
den Kaufverträgen sich die Bedingung von den Direktoren 
der Terrain-Gesellschaften auferlegen lassen mußten, Steine 
und Holz nur durch Vermittlung dieser Herren oder von 
bestimmten Firmen zu kaufen. 
Es wird eine Aufgabe der Bodenreformer bleiben, gegen 
allen widerstand „kleiner aber inächtiger" Interessenten- 
Gruppen den Schutz des ehrlichen Bauhandwerks zu einem 
vollkommenen zu machen!
	        
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