3n Berlin-Lharlottenburg haben nach dem Bericht aus
dem Jahre tstOt
„die Mietsxreise eine weitere bedeutende Steigerung erfahren,
und es kann nicht bezweifelt werden, daß viele Arbeiterfamilien
gezwungen worden find, ihre bisherigen Wohnungen mit we
niger guten zu vertauschen."
Für den Regierungsbezirk Rassel wird berichtet:
„Der Verdienst eines Teiles der Arbeiterschaft ist etwas ver.
mindert worden, während der Lebensunterhalt in mancher Be
ziehung teuerer geworden ist; aus diesem Grunde mußten die
Preissteigerungen der wohnungsmieten für die Arbeiter beson
ders drückend wirken."
Aus dem Regierungsbezirk Breslau ^909:
„Die wirtschaftliche Lage der Arbeiter litt... in starkem Um
fange unter einer wesentlichen Preissteigerung von Lebens- und
unentbehrlichen Bedarfsmitteln und weiterhin auch unter hohen
wohnungsmieten."
Aus dem Regierungsbezirk Hannover ^909:
„Die Geschäftslage der Industrie hat sich im allgemeinen nur
wenig gebessert; doch hat der nrilde Winter die Weiterführung
zahlreicher Hoch- und Tiefbauten ermöglicht und hierdurch die Zahl
der Arbeitslosen sehr erheblich herabgedrückt. Andererseits sind die
Preise für Lebensbedürfnisse einschließlich der wohnungsmieten
teilweise gestiegen, so daß die Lage der Arbeiter im allgemeinen
nicht besser geworden ist. Hier kann auch der Umstand nichts ändern,
daß einzelne werke Lohnerhöhungen vorgenommen haben."
Aus dem Regierungsbezirk Arnsberg lstvst:
„Die Lebenshaltung der Arbeiter hat bei den nicht wesent
lich geänderten Löhnen und bei der stetig zunehmenden Verteue
rung sämtlicher Lebensbedürfnisse und bei dem Anwachsen der
Steuern und Mieten eine nennenswerte Veränderung gegen die
letzten Jahre kaum erfahren; vielfach wird die Bilanz des Arbeiter
haushaltes sogar eine ungünstigere Richtung genommen haben."