wirklichen Lebens überzeugen, folgenden Brief schrieb ein
Berliner Straßenbahnführer:
„Lieber Herr Dainaschke!
Meine finanziellen Kräfte erlauben es mir nun, da mir
meine Wohnung, bestehend ans Stube, Küche, Keller und
Boden in 5 Jahren zum drittenmal — diesmal um 24 Ji
jährlich — gesteigert worden ist, nicht mehr, Ihrem Bunde
anzugehören. Anbei schreibe ich Ihnen das gedruckte For
mular meiner Mietssteigerung wörtlich nieder:
Hierdurch kündigen wir Ihnen Ihre jetzige Wohnung usw.
nebst Zubehör zum «Oktober \90\. Sollten Sie das Mictsvcr-
hältnis gegen eine Miete von M 288 p. a. 311 erneuern bereit sein,
so belieben Sie sich mit unseren: Verwalter wegen Abschluß eines
entsprechenden neuen Vertrages in Verbindung zu setzen.
Aktiengesellschaft für Grundbesitz und Hypothokerwerkehr.
Nun fragt mau, wo nehmen es die armen Teufel her?
Die Antwort ist leicht: Sie leben mit Frau und Kindern
noch schlechter als bisher, im Winter sitzen sie noch mehr in
kälteren Stuben, tragen noch minderwertigere Kleider als
bisher usw., nur um ein Gbdach zu haben."
(£}ier folgt die Wiedergabe von Gesprächen mit Arbeits
kollegen, die eine solche Leidenschaft atmen, daß sie hier nicht
wiedergegeben werden können.)
„Nun, das ist der Ausbruch des Haffes und des Ärgers.
Die Bodenreformer wissen und haben Mittel und Wege, den
den: Staats- und Volkswohl so gefährlichen Spekulanten,
Boden- und Wohnungswucherern erfolgreich entgegenzu
treten. Ich bin den: Bunde beigetreten, um ihn kennen zu
lernen. Ich kenne ihn in seinen Tiefen noch nicht, glaube