aber mußten zunächst viel opfern, namentlich auch die
Hauptstadt Berlin-Kölln. N)ie aus Karls IV. Landbuch von
\575 hervorgeht, besaßen Bürger der Schwesterstädte in der
Mark zahlreiche Güter und Schulzenhöfe. Auch die Städte
hatten umfangreichen Landbesitz erworben. Aber als Berlin-
Kölln sich gegen Friedrich II., den Eisenzahn, in offenem
: Aufruhr erhob und den Bau der kurfürstlichen Burg an der
j Spree mit Gewalt hinderte, wurde diesem Reichtum ein
| schnelles Ende bereitet. )m Spandauer Gerichtsverfahren
1^8 wurden den meisten Bürgern ihre Besitzungen anßer-
, ! halb der Stadt teils wegen formeller Rechisfehler, teils als
j Strafe für den Aufruhr aberkannt. Auch ein Teil des Ge
meindebesitzes scheint damals verloren gegangen zu sein.
Die Stadt mußte auf den Anschluß an die „Lsansc" verzichten.
Auch die Stellung der Schwesterftädte als Stapelplätze
des Handels zwischen den großen Verkehrsadern Elbe und
Dder erlitt manche empfindliche Schädigung, besonders
durch die langen Kämpfe zwischen den Hohenzollern und den
xommerschen Herzögen.
Diesem Nachteil aber stand der große und wachsende
Vorteil gegenüber, daß Berlin die Residenzstadt der Hohen-
zollern wurde, deren Hofhaltung und Beamtentunr der Stadt
mannigfachen Gewinn brachte.
Die glänzende Hofhaltung Joachims II. führte aller
dings zu einer für die damaligen Verhältnisse ganz außer
ordentlichen Schuldenlast. Nach dem Tode dieses Fürsten sollte
durch ein sogenanntes ständisches Kreditwerk die Schulden
last getilgt werden, und auch Berlin wurde zu besonderen
Leistungen herangezogen. Aus diesem ständischen Kredit