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etwa 78 Jll, ein Morgen also nicht ganz 20 M. Nur das
Weinland von Berlin machte eine Ausnahme. Berliner
Wein wurde geschätzt, und ein Morgen weinland deshalb init
etwa 400 Ai gewertet. Man zählte zu jener Zeit 70 Wein
berge und 26'Weingärten im Weichbilde der beiden Städte.
Die Hauptsteuer war der sogenannte Schoß, eine Art
Vermögenssteuer, die der heute von den Bodenreformern
geforderten Grundsteuer nach dem gemeinen Wert etwa ent
spricht. Nach den Bedürfnissen der Stadt wurde der Steuersatz
bestimmt und als ssfundschoß erhoben. Zm Jahre ^571, be
trug er für ein Schock Groschen Vermögen 8 Pfennig, also
etwa während die Grundwertsteuer heute nur in
wenigen Fällen bis zu % % steigt.
Die Einwohnerzahl Berlins und Köllns wird um das
Jahr ^600 auf \2 000 Seelen geschätzt.
So sah es in Berlin aus, als die furchtbarste Katastrophe
über Deutschland hereinbrach, die jemals über unser Volk
gekommen ist: der Dreißigjährige Krieg. Alan kann sich
die Verwüstungen an unserem Volkstum und unserer Kultur
nicht furchtbar genug vorstellen. Zn der Kurmark z. B.
war die Zahl der Feuerstellen in den Zmmediatstädten von
tOOOO auf 3000 Stellen gefallen! Zn Neustadt-Eberswalde
waren von 2\6 Häusern ^6^8 nur noch 34 bewohnt. Zn
Schwedt war die Zahl der Feuerstellen von \625—H6^3 von
2^6 auf 26, in Frankfurt a. <D. von ^029 auf 272 gesunken,
die Zahl der Einwohner in dieser Stadt von ^000 auf
weniger als 2000. Berlin und Kölln hatten eigentlich „nur"
\6 Kriegsjahre durchzumachen, und doch zählten sie am
Ende des Krieges (J6$8) zusammen nur noch ^209 Häuser