Full text: Die Bodenreform: Grundsätzliches und Geschichtliches zur Erkenntnis und Überwindung der sozialen Not

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Ariegszeit sank. Dazu kam, daß namentlich bei dem steigen 
den Einfluß des Hofes gerade die Reichsten sich „ewige 
Befreiung" vom Schoß sicherten. Die Zahl der „Lre'f- 
häuser", die sich \620 auf 3^ belief, war J[654 bereits auf 
Wo gestiegen; das waren g % aller Häuser. Was den reichen 
„ Lrezchäusern" erlassen wurde, mußten natürlich die mitt 
leren und kleinen Häuser mehr tragen. Man suchte daher 
nach einer Besteuerung, bei der Ausnahmen und Vorrechte 
dauernd unmöglich wurden. Man glaubte sie in der Akzise 
zu finden, einer Abgabe, die von fast allem, was in die Stadt 
hineingebracht wurde, erhoben wurde, der also niemand 
entgehen konnte, und der sich ausdrücklich auch der kurfürst 
liche Hofhält unterwarf. 
Die Akzise nahm den Städten auf dem Gebiete des 
Steuerwesens die Selbstverwaltung fast völlig. Ihre Ver 
waltung lag in der Hand eines kurfürstlicher: Beamten, 
dem auch die Regelung der Einquartiermrg, die Verpflegung 
der Garnison, die Aushebung der Soldaten unterstarrd. 
Eine solche Stellung mußte den kurfürstlichen Akzisenver 
walter gleichsam von Amts wegen zum Sozialreformer 
machen. Er hatte für billige und gesunde Wohnungen zu 
sorgen, darnit die Soldaten sich bei geringem Sold noch 
verhältnisnräßig wohl fühlerr korrnten. Er rnußte die Städte 
wirtschaftlich in die Höhe bringen. Eine Eingabe des Leld- 
marschalls Grumbkow n.7j(.3 an den Aönig Friedrich 
Wilhelm I. betorrt diesen Zusammenharrg kurz und 
scharf: 
„Daß der Städte Nahrung, Wohlstand, Handel und Wandel 
diejenigen «Duellen seznrd, worauß die Accise und folglich die Lon- 
servation Erv. Rönigl. Alaftt. lNiiitair-Ltats herfließt."
	        
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