Full text: Die Bodenreform: Grundsätzliches und Geschichtliches zur Erkenntnis und Überwindung der sozialen Not

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die \648 kaum 900 beteagert hatte, war ^685 auf \600, 
aber bereits auf <^oo gestiegen. Die Bevölkerung 
hatte t68S — betragen, \2\2 bereits 6^000, d. h. 
sie hatte sich in diesen sechsundzwanzig fahren um rund 
350% vermehrt. — ein Wachstum, das auch in der Ent 
wicklung des t9> Jahrhunderts seinesgleichen nicht hat. 
Und dabei blieben die Mieten gering. Der erste Pre 
diger an der Georgenkirche erhielt z. B. jährlich 20 Taler 
Mietsentschädigung. Die Ursache dieser gesunden Verhält 
nisse lag in der Regelung der Bodenfrage. Das Enteig 
nungsrecht zum Ackerwerte ließ die Preise des Bodens stets 
in den allermäßigsten Grenzen bleiben. Als die St. Georgen 
gemeinde H.693 den fünf Morgen großen Kirchhofsacker in 
der Alexanderstraße kaufte, zahlte sie 52 Taler. Jetzt gilt 
derselbe nackte Boden über 3000000 Ml 
Friedrich Wilhelm I., der größte ,,innere" König 
Preußens, war auch der rücksichtsloseste Bodenreformer seiner 
Zeit. Er erkannte scharf die Bedeutung des Ediktes des 
Großen Kurfürsten vom Jahre ^66? und erneuerte es aus 
drücklich in den Jahren \?2\ und \?22. 
Die Besitzer aller noch vorhandenen Baustellen in 
der Friedrichstraße mußten erklären, ob sie ihre Plätze be 
bauen wollten oder nicht. Denen, die ihre Baustellen länger 
wüst liegen ließen, wurde das Eigentumsrecht abgesprochen. 
Gegen eine Entschädigung für die etwa vorhandenen Scheu 
nen, Ställe oder die Aussaat sollte jeder Baulustige sie in 
Besitz nehmen können. In den meisten Fällen wird es natür 
lich zu einer Wegnahme nicht gekommen fein, sondern die 
Besitzer werden sich beeilt haben, selbst Gebäude zu errichten, 
womit das Ziel, der Bau neuer werk- und Wohnstätten,
	        
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