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Mittel haben zur Ausbeutung anderer. Der Mensch ist
nicht eine Persönlichkeit, die ein Recht hat, in sich Maß und
Ziel zu suchen, sondern nur ein Glied der Gesamtheit,
wir wollen eine Gesellschaft, in der nur sie das Bestim
mungsrecht hat, was und wie geschaffen und verteilt werden
soll. Es wäre das eine Gesellschaft, wie sie die Bienen
und die Ameisen etwa haben, in der jedes Einzelwesen ein
Stück des Ganzen ist und nichts mehr.
freilich würde man sich wohl entschließen, dies oder
jenes nach der individuellen Seite hin einzuräumen. Aber
kein Verständiger wird aus dem Kommunismus eines Marx,
aus einer „Vergesellschaftung aller Produktionsmittel"
sich dem Wesen nach etwas anderes heraus entfalten sehen,
als eine große Gesellschaftsmaschine, in der der Einzelne
ein Rädchen ist und nichts anderes.
wo liegt nun das Rechte?
Wohl ist der Mensch ein Glied der Gesellschaft, Hilflos
wie kaum ein anderes lebendes Wesen kommt er zur Welt.
Auch ein Goethe auf einsamer Insel, ohne Erziehung und
menschlichen Umgang, wäre ein Tiermensch geworden und
nichts mehr. Aber während sich der Einzelne in der Gesell
schaft und durch sie entwickelt, wächst zugleich in jedem, und
in dem Tüchtigen zumeist, eine Persönlichkeit, die in ihren:
Leben und wirken von keinen: Mehrheitsbeschluß abhängig
sein will.
Der Mensch ist ein Wesen, in dem sich Soziales und
Individuelles vereinigen. Darum auch werden die Zustände
menschlichen Zusammenseins nicht einseitig sozialistisch und
nicht, einseitig individuell, sondern sie werden grundsätzlich
sozial-individuell aufgebaut werden :nüssen.