Full text: Sturm

ZWISCHEN DEN TAGEN 
Und unsre Tage wandeln weiter 
ln ihrer ausgetretenen Bahn, 
Schon dehnt die Flut sich breit und breiter 
Und sendet Griisse dem Orkan. 
Der naht auf dunklen Wolkenflügeln. 
Wie lange — er wird bei uns sein! 
Schon auf den nachtumwehten Hügeln 
Flammt es wie blutiger Widerschein. 
I. Vor dem Morde 
An die Gemordeten 
U eber die Länder und über die Meere 
Sendet Euch seinen aufschreienden Gruß, 
Was in den Ketten zermalmender Schwere, 
Was im Elend verkommen muß! 
Daß nicht die Armut ihr Letztes verliere, 
Während die Erde ihr Zerrbild umtanzt, 
Habt Ihr — der Wahrheit Pioniere — 
Drüben die Fahne der Freiheit gepflanzt! 
Weil Ihr der Menschheit mißhandelte Knechte 
Mehr als das eigene Leben geliebt, 
Weil Ihr des Herzens edelste Rechte 
Selbstlos in liebendem Eifer geübt, 
Weil Ihr Menschen war’t, sollt Ihr sterben! 
Aber die Schmach fällt auf Jene zurück! 
.Mensch sein' das heißt heute: verderben; 
.Mensch sein' heute: entsagen dem Glück . . . 
Doch, Genossen, noch seid Ihr gefallen 
Unter den Händen der Schlächter nicht, 
Und unseres Schmerzes aufzürnendes Schallen 
Drohend den Elenden Rache verspricht! 
Mackay, Sturm 
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