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Vorwort
zur ersten internationalen Ausgabe
Die Schrift des Amerikanischen Anarchisten Johann
Most hat in der ganzen Welt gebührendes Aufsehen
gemacht und ungeheuren Absatz gefunden. Fast in alle
Sprachen ist sie übersetzt worden. Most richtet mit
dieser Kampfschrift einen Alarmruf an die Proletarier
der ganzen Welt, sich nicht länger mit Hilfe der Gottes
idee an ein entsagungsvolles Schicksal binden zu lassen.
Fast in allen Ländern konnte die „Gottespest" ohne Ver
folgung ihre Aufgabe erledigen. In Deutschland jedoch
erregte sie den Haß und die Verfolgungswut der „from
men" Kreise und der Justiz, welche noch immer ihre
Rolle als Büttel der herrschenden Klasse, die „dem Volke
die Religion erhalten will" meisterhaft zu spielen ver
steht. Das war nicht nur im wilhelminischen Deutschland
so, sondern auch die sogenannte freie Republik Deutsch
land ist erst recht ein herrliches Eldorado klassenrichterlicher
Justiz und geistesmordender Pfaffenherrschaft geworden.
Die republikanische Verfassung, welche Gewissens- und
Meinungsfreiheit garantiert, wird von den Dienern der
Religionsgesellschaften mißachtet und von den Vertretern
der reaktionären Justiz der republikanischen Bevölkerung
zu Fetzen zerrissen zu Füßen geworfen. Gotteslästerungs
prozesse drücken der neuen Republik einen eigenartigen
Stempel republikanischer Meinungsfreiheit auf. Justiz-
skandale provozieren das republikanische Gerechtigkeits-