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Bürgerkrieg hervorrufen, die Front ent*
bloßen und die Revolution zugrunde richten
müsse; daß die Mehrheit des Proletariats
und die ganze Bauernschaft auf unserer
Seite stehe.
Die erdrückende Mehrheit der Kosaken
stimmte für die Aktion. Am nächsten Tage
wurden ungefähr vier Hundertschaften nach
Gatschina geschickt. Ich ritt mit dem
Korpsstab ebenfalls dorthin. Da ich in
Gatschina erfuhr, daß Kerenski mit seinem
Stab sich bereits in Zarskoje Selo befand,
begab ich mich auch dorthin.
Die Stimmung der ersten beiden nach
Petrograd geschickten Hundertschaften, vor
denen ich als Korpskommissar eine Rede
hielt, war flau, von Kampflust war nichts zu
spüren. Kerenski war nervös; die Stimmung
der Kosaken ihm gegenüber war feindselig.
An demselben Tage kamen Gotz und
ein Mitglied des Zentralkomitees der Soziah
revolutionären Partei, Feith, nach Zarskoje
Selo. Gotz und ich ließen Feith in Zarskoje
Selo zwecks „Organisierung der öffent*
liehen Meinung“ zurück und fuhren mit dem
Auto nach der Front. Drei Werst von Zars*
koje Selo wurde die Offensive gegen Petro*
grad geführt. Man beschoß Pulkowo, und
eine oder zwei Hundertschaften der beritte*
nen Kosaken gingen auf Petrograd vor, um
Pulkowo zu umgehen. Eine Kavallerie*
attacke wurde abgeschlagen.
Noch an demselben Tage wurde klar,
daß unsere Kräfte unzureichend waren: wir