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Mit dieser Organisation unterhielt
Lepper die Verbindung. Er war eigentlich
als eine Art Lockspitzel in ihr tätig. Wir
nahmen Geld von ihr, etwa 40—50 Tausend.
Iwanow fuhr zweimal in das Hauptquartier
des Stabschefs der deutschen Nordfront
und führte durch Vermittlung dieses
Stabschefs im Namen einer „Russischen
Gesellschaft" Verhandlungen mit Luden-
dorff. Iwanow schlug auch Lepper vor,
unsererseits einen namhaften Vertreter
zwecks endgültiger Verhandlungen abzu*
ordnen. Lepper teilte dem Zentralkomitee
diesen Vorschlag mit. Das Zentralkomitee
entsandte wiederum unseren Vertreter zu
Informationszwecken. Die Debatten im
Zentralkomitee waren äußerst lebhaft,
manche Mitglieder, so z. B. Rakow, waren
entschieden gegen eine solche Maßnahme.
Als Vertreter wurde vom Zentralkomitee
der Oberst Postnikow bestimmt. Lepper
und ich verhandelten zu diesem Zwecke mit
Postnikow, der aber ablehnte, da er mit der
Sache grundsätzlich nicht einverstanden war.
Einen anderen passenden Vertreter für die
Fahrt zum Generalstab fanden wir nicht; die
Reise mußte deshalb unterbleiben.
Der deutsche Stab lehnte ein Abkommen
mit der Organisation ab. Ohne deutsche
Bajonette aber hatte sie keine reale Macht.
Daher verlor sie für uns jede Bedeutung, und
wir lösten die Verbindung mit ihr. die etwa
einen Monat gedauert hatte,