Full text: Beschlüsse der Konferenzen von Vertretern der Zentralverbandsvorstände

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In der Debatte werden die Verhältnisse in den einzelnen Gewerben und In 
dustrien besprochen und das Verlangen ausgesprochen, alle Berufe der Unfall 
versicherungspflicht zu unterstellen. 
Um die dringende Reform zu beschleunigen, wird beschlossen, daß sich der kom 
mende Gewerkschaftskongreß noch eingehender mit dieser Frage befassen soll. 
* * * 
Legien gibt sodann bekannt, daß der Termin für die Internationale Gewerk 
schaftskonferenz noch nicht festgesetzt sei. 
Der Konferenz liegt ein Antrag des Genfer Verbandes der 
Hotel- und R e st a u r a t i o n s a n g e st e l l t e n auf Anschluß an die General- 
kommission vor. Zur Klärung haben bereits Verhandlungen mit dem Verbände der 
Gastwirtsgchilfen stattgefunden, die ihrerseits den Anschluß cnipfehlen. 
Die Konferenz stimmt dem Anschluß des Genfer Verbandes gegen 2 Stimmen zu. 
* _ -j- 
Legten unterbreitet der Konferenz den Antrag der Generalkommission aus 
Beitritt zur Deutschen Liga für den Völkerbund. Redner schildert 
kurz die in dieser Angelegenheit mit km Leiter der Liga gehabten Verhandlungen und 
bringt den Arbeitsplan der Liga zur Kenntnis. 
Finanzielle Verpflichtungen entstehen den Gewerkschaften aus dem Anschluß nicht. 
Ohne Debatte wird der Anschluß gegen eine Stimme beschlossen. 
Die nächste Konferenz soll am 13. Mai abgehalten werden. 
Fünfundzwanzigste Konferenz 
der Vertreter der Verbandsvorstände 
abgehalten am 13. und 14. Mai 1919 im „Gewerkschaftshaus" zu Berlin. 
Tagesordnung: 
.1. Grenzstreit Porzellanarbeiter-Fabrikarbeiter. 
2. Entwurf der Satzungen des Deutschen Gewerkschaftsbundes. 
3. Sozialisierung der Landwirtschaft, 
ll. Gewerkschaftliche Unterrichtskurse. 
6. Die Lehrlingsfrage. 
(>. Verschiedenes. 
* ... * 
Legien behandelt einleitend die Situation, in die Deutschlmrd durch den von der 
Entente gebotenen Friedensvertrag gerät, der an Schwere alles übertrifft, was 
das deutsche Volk bereits während des Krieges durchgemacht hat. Wer jemals daran 
gezweifelt hat, ob Deutschland sich in einem Verteidigungskrieg befindet, der muß 
diese Zweifel nach Kenntnisnahme des vorliegenden Friedensvertrages fallen 
lassen. Dem deutschen Volke wird eine dauernde Sklaverei für die Entente- 
staaten auferlegt, obwohl immer betont wurde, daß die Ententestaaten keinen 
Krieg gegen das deutsche Volk, sondern nur gegen die absolutistischen Macht 
haber führten. Als Gwerkschaften sind wir besonders an dem Kapitel über das 
Arbeiterrecht interessiert, aber von all den Forderungen der Internationalen 
Konferenzen in Leeds und Bern enthält der Friedensvertrag nichts. Erst ini 
Konferenzen der Verbandsvorstände. 8
	        
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