37
im Kriege befinden, soll dadurch die Auffassung erweckt werden, Deutschland sei mit
seinem Menschenmaterial bald am Ende und man brauche nur noch kurze Zeit den
Krieg fortzuführen, um zuni Ziel zu kommen.
* H
Robert Schmidt erstattete den zweiten Teil des Berichts der Gencralkominission.
Er berichtete über mehrere Konferenzen im Reichsamt des Innern,
die sich mit der Lage in der Textilindustrie beschäftigten und mit Maßnahmen
zugunsten der Textilarbeiter.
Das Ergebnis von Beratungen über den H ei ma r b e i t e r s ch u tz wurde in
zwei von allen Gewerkschaftsgruppen unterzeichneten Petitionen niedergelegt. Die
eine Petition ist an den Bundesrat gerichtet und enthält Forderungen bezüglich des
Hausarbeitsgesetzes. Die andere Petition wendet sich an alle in Betracht kommenden
Behörden und enthält Grundsätze für die Vergebung und Ordnung der Heimarbeit
durch die staatlichen oder städtischen Behörden. Die Petitionen wurden den Vor
ständen zugestellt. Die anschließenden Verhandlungen im Reichsamt des Innern
betrafen den Aushang der Lohntarife, die obligatorische Einführung von Lohnbüchern,
Verordnungen für die gesundheitschädlichen Industriezweige.
Durch Anträge im Reichstag wurde eine Erleichterung für die Witwen der im
Felde Gefallenen bei der Lösung des Mietvertrages erreicht.
Sehr umfangreich war auch die Tätigkeit der Generalkommission auf dem Ge
biete der L e b c n s m i t t e l v e r s o r g u n g. In Gemeinschaft mit dem Partei-
vorstande wurden Leitsätze ausgearbeitet.
Der vom Genossen Bauer erstattete dritte Teil des Berichts betraf Ver-
h a n d l u n g e n m i t d em K r ie g s m i n i st c r i u m , die sich auf eine Reihe
von Beschwerden der Gewerkschaften erstreckten und das Vereins- und Ver
sa m m l u n g s r e ch t, die Beschäftigung von Kriegsgefangenen
und Ausländern betrafen. Besondere Sorgfalt wurde der^Fürsorge für
die Familien der Kriegsteilnehmer gewidnret.
Der Vorsitzende Legion resümiert aus der Debatte:
Die Verbände werden ersucht, festzustellen, welche Aufwendungen die.
Unternehmer für die Familien der Kriegsteilnehmer machen,
inwieweit von den Arbeitern hierzu Beiträge erhoben werden, auch in Gestalt von
Geldsammlungen, und insbesondere, ob diese Aufwendungen nicht in der Hauptsache
den Familien der höheren technischen und kaufmännischen Angestellten zugute
kommen und für die Arbeiter verhältnismäßig wenig abfällt.
* * *
Die Berichterstattung der Generalkommission betreffend,
wurde ein Antrag Rössel, den Vorständen mehr I n fo r m a t ions
material zu geben, der Generalkommission überwiesen.
* *
Punkt 2 der Tagesordnung:
Das Koalitionsrccht der Staatsarbeiter,
behandelte Genosse S ch u m a n n in einem informatorischen Referat, wobei er von
den im bayerischen Landtage gepflogenen Erörterungen über den Revers ausging,
der dort den Eisenbahnangestellten und -arbeitern die Mitgliedschaft in bestimmten
gewerkschaftlichen Organisationen untersagte.
Beschlüsse wurden zu diesem Punkte der Tagesordnung nicht gefaßt.
* * *
Das Referat von Robert Schmidt zu Punkt 3 der Tagesordnung:
Die Gestaltung unserer künftigen Handelsverträge,
ist, einem Beschluß der Konferenz entsprechend, gedruckt und den Vorständen zu
gestellt worden.