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In den Aufsichtsrat der „Volksfürsorge", Gewerkschaftlich-genossenschaft
lichen Versicherungs-Aktiengesellschaft, werden die Genossen Bauer und Leipart,
deren Mandat erloschen ist, wiedergewählt.
Elfte Konferenz
der Vertreter der Verbandsvorstände
vom 20. bis 22. November 1916, im „Gewerkschaftshaus" zu Berlin.
Die Verhandlung über Punkt 1' und 2 der Tagesordnung erfolgt unter Anteil
nahme der Redakteure der Gcwerkschaftszeitungen.
Tagesordnung:
1. Die Monopolfrage.
2. Fernhaltung des Parteistrcites von den Zentralverbänden.
3. Das Hilfsdienstgesetz.
4. Organisation der Kriegsteilnehmer.
5. Bericht der Generalkommission.
6. Die Ueberführung der Kriegs- in die Friedenswirtschaft. (Einstellung der Kriegs
teilnehmer in die alten Betriebe.)
Zu Punkt 1:
; Die Monopolsrage
gelangt ein den Vorständen von der Gencralkomnnssion zugestellter Entwurf einer
Eingabe an den Reichskanzler zur Beratung.
Die beantragte Aufnahme spezieller sozialpolitischer Forderungen bezüglich
der Lohnhöhe, der Nachtarbeit, der Dauer der Arbeitszeit und ähnlicher Forderungen
in die Vorlage wurde mit allen gegen zwei Stimmen abgelehnt.
A n g e n o m m e n wurde der Antrag:
„Die Konferenz beschließt, an Stelle von Arbeitskammern Arbeiter-
k a m n> e r n zu fordern und ermächtigt die Gencralkommission, bei den Ver
handlungen mit den Christlichen und Hirsch-Dunckerschen Gewerkschaften eventuell
einen anderen Wahlkörper in Vorschlag zu bringen."
(Bezüglich des Wahlkörpers besagte der Entwurf: Die Wahl der Arbeiterver
treter in den Monopolvcrwaltungcn ist Aufgabe der Arbeitskammern.)
Weiter wurde beschlossen, an den Stellen der Eingabe, wo es erforderlich
ist, hinter „Arbeiter" einzufügen „und Angestellte".
Auf Antrag I a n s s o n wird die Einfügung folgenden Absatzes (§ 19) b e -
schlossen:
„den Gewerkschaften vor Einbringung der einzelnen Monopolgesetzesvorlagcn an
die gesetzgebenden Körperschaften Gelegenheit zur gutachtlichen Aeußerung und zur
Stellung von Anträgen zu geben."
Von der Einsetzung eines besonderen Ausschusses zur Prüfung der Eingabe
wurde Abstand genommen und die Gencralkommission beauftragt, die Vorlage dem
Ergebnis der Verhandlungen entsprechend umzuarbeiten.
(Die Eingabe in endgültiger Fassung befindet sich ini Besitz der Vorstände.)
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„Die Fernhaltung des Parteistrcits von den Zentralverbänden"
ist als Tagesordnungspunkt auf Antrag, des 19. ordentlichen Verbandstagez de§
Zcntralvcrbandes der Schuhmacher zur Beratung gekommen. Mit allen gegen drei
Stimmen wurde nach erfolgter Aussprache die folgende Resolution be
schlossen :