Full text: Die Vernichtung der Sozialdemokratie durch den Gelehrten des Centralverbandes deutscher Industrieller

In den zur Industrie und zum Gewerbe gehörigen ArbeitSzlvekgen MikW 
Arbeiter beschäftigt: 
1882 
1895 
Die Zunahme 
Sinnen 13 Jahren 
betrug also 
In den Kleinbetrieben ...... 
(1—5 Personen) 
2,457.950 
3,066,300 
24,3 Prozent 
In den kleineren Mittelbetrieben , . 
(6—10 Personen) 
600.100 
883.400 
66.6 „ 
In den größeren Mittelbetrieben . . 
(11—50 Personen) 
891.500 
1,620.800 
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Die Bevölkerung wuchs also nur um 13,5 Proz., die Arbeiterzahl der Kleiib» 
betriebe dagegen doppelt, die der kleinen Mittelbetneoe fünfmaL 
so stark! 
Widerlegt das nicht glänzend das Programm der Sozialdemokratie? Auf 
den ersten Blick sicherlich. Aber wenn man diese Statistik näher betrachtet, so 
fällt uns vor allem die Thatsache auf, daß Bürger nicht die Zahl der Be 
triebe angiebt, sondern blos die Zahl der Arbeiter, die sie beschäftigen. 
Auf die Zahl der Betriebe aber kommt es hier in erster Linie an, die Sozial 
demokratie stützt sich ja darauf, daß die Zahl der Kleinbetriebe nicht so rasch 
wächst, wie die der Arbeiter, so datz es für diese immer schwerer wird, selbst 
ständig zu werden, das Privateigenthum an den Produktionsmitteln für sie 
immer nutzloser wird. 
Man zählte in der Industrie des Deutschen Reiches ^einschließlich Berg 
bau und Baugewerbe): 
1882 
1895 
Zunahm (4-) 
bez. Abnahme (—j 
Kleinbetriebe (1—5 Arbeiter) .... 
2,175.857 
1,989.672 
— 8.6 Proz. 
Betriebe mit 6—50 Arbeitern. . . . 
86.001 
139.459 
+ 64,1 „ 
Betriebe mit mehr als 50 Arbeitern . 
9.481 
17.941 
+ 89,3 „ 
Diese Zahlen (entnommen der Statistik des Deutschen Reiches, neue Folge, 
Band 119, S. 43 und 44) sprechen eine andere Sprache, als die des Herrn 
Bürger. Von einer Zunahme der Kleinbetriebe ist k e i n e R e d e , ge 
schweige denn von einer rascheren Zunahme als die Bevölkerung, die übrigens, 
beiläufig gesagt, von 1882—1895 auch nicht um 13,5 Prozent wuchs, wie 
Bürger mittheilt, sondern um 14,5. Und dieser Zunahme der Bevölkerung steht 
eine Abnahme der Kleinbetriebe um fast 9 Prozent, um 188 285 Betriebe 
gegenüber. Kein Zweifel, die Wahrheitsliebe des Herrn Bürger ist enorm. 
Aber noch größer scheint seine Klugheit zu sein, und die räth ihm, unbequeme 
Thatsachen zu v e r s ch w e i g e n, sie um so sorgfältiger zu verschweigen, jg 
lauter sie das bestätigen, was das sozialdemokratische Programm sagt. 
Indeß, seien wir nachsichtig und stellen uns auf Bürgers Standpunkt, der, 
um den Untergang des Kleinbetriebes zu bestreiten, nicht die Betriebe, sondern 
ihre Arbeiter zählt.
	        
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