Full text: Das Geheimnis der jüdischen Weltherrschaft

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Willensanstrengung der Seele. Die Eigenschaften des 
Geistes und die Gewohnheiten des Lebens üben sicher 
großen Einfluß auf das äußere Aussehen, und können 
sie dessen ursprünglichen Typus nicht umgestalten, prägen 
sie ihm doch ihre Spuren aus. 
Jeder Physiognom, der den Harrenden auf der Pra 
ger Moldau-Brücke gesehen, würde sofort erkannt haben, 
daß dieser Mann ein hohes geistiges Leben führte und 
seine Iugendkrast ernsten und schweren Studien gewid 
met hatte. 
Die Glocken hatten eben die zehnte Stunde ge 
schlagen, als von dem Hradschin herkommend ein Mann, 
in einen leichten Spmmermantel gehüllt, in die Halb 
rotunde trat und auf den Harrenden zuging, der sich 
rasch erhob. 
„Willkommen, Herr, ich sehe, Sie haben meinen 
Brief erhalten, und Neugier oder der Durst des Wissens 
ist wirklich so groß gewesen, Sie die Reise machen zu lassen." 
Cr streckte ihm die Hand entgegen, die der andere 
mit seinen beide.« herzlich faßte und schüttelte. 
„Signor L a s a l i, wie freue ich mich, Sie gesund 
und kräftig wiederzusehen?" 
„Cospetto! nach dem Abenteuer in den römischen 
Katakomben, wo Sie mir das Leben retteten! Sie ^hen, 
die fünf Tage des Hungers und Dmstens haben keine 
Nachwirkung hinterlassen, als daß mein Appetit nach 
Ortolanen und Champagner höchstens desto raffinierter 
geworden. Aber Sie sehen auch, daß Larochesoucauld's 
und Macchiavelli's Maximen von der Dankbarkeit der 
Menschen nicht immer ganz zuverlässig sind, lieber Dok 
tor, und daß es wirklich in der letzten Hälfte des zwanzig 
sten Jahrhunderts noch Personen gibt, die sich ihrer 
Schuld der Dankbarkeit erinnern und ihre Wechsel ein 
lösen, ohne durch das Handelsgericht dazu gezwungen 
zu sein."
	        
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