Full text: Heimweh: eine Auswahl aus Jung-Stillings Werken mit biographischer Einleitung

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gutem Vertrauen, und es fiel mir nicht ein, daß auch 
gutgesinnte, wahre Christen damit unzufrieden werden 
könnten, sondern ich glaubte fest, sie würden mir 
danken. Ich wollte beweisen: 
1. daß allein die Bibel im Übersinnlichen die Quelle 
aller Wahrheiten sei; 
2. daß alle Entzückungen, Weissagungen, Ahnungen 
u. dgl. auch bei den frömmsten Personen durch 
aus nichts Göttliches-Prophetisches enthielten; 
3. daß Jesus Christus sich in seiner Weltregierung 
der Engel und Geister bediene; 
4. daß unter hundert Geistererscheinungen kaum eine 
einzige wahre sei; allein daß es denn doch 
ganz gewiß wahre gebe, die aber von uns 
weder gesucht noch gefürchtet werden müssen. 
Das Fragen der Toten ist ein höchst sträflicher und 
empörender Aberglaube. Dazu gehört das Citieren 
der Geister und der Umgang mit ihnen, wodurch man 
Dinge erforschen will, die wir in unserm irdischen Leben 
nicht wissen sollen. Der Mensch ist in seinem Erden 
leben nicht zum Wissen, sondern zum Glauben an 
gewiesen. Er soll hier seine Seligkeit mit Furcht und 
Zittern schaffen, der Heiligung nachjagen und sich 
allein durch den heiligen Geist und durch das Wort 
Gottes führen lassen. Im Übrigen aber soll er alles 
vorwitzige Forschen verborgener Dinge sorgfältig 
meiden; denn dadurch sind viele gutwillige Seelen 
auf schreckliche Irrwege und ins Verderben geraten. 
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