auf bm erhabensten Hügel ruht deine Burg! Wie
sie glänzt in den Strahlen der Herrlichkeit Gottes
Dort ragt deines Tempels Zinne Über alles empor.
Über dem Altar wirst du saphirne Tafeln schweben
sehen, auf welchen du immer den Willen des Er
habenen mit goldenen Lichtfarben ausgedruckt lesen
und deine Gesetzgebung danach einrichten wirst. Wie
du glänzest! Du strahlst ja unaussprechlich einher,
steigst und sinkest! — Du feierst dem Ewigen und
ich feiere auch!
Jahdiel: Für meine Empfindung hat die Ewig
keit keine Worte, darum spricht mein ganzes Wesen
demutsvolle Feier. Aber sieh, du Verklärter! — sieh
jene Herrlichkeit, die uns hier die Sonne tausend
fach ersetzt, ihr Licht ist lauter Wahrheit, die ich
ehemals glaubte, und ihre Wärme ist lauter Güte,
die ich ehemals liebte. Wie unaussprechlich! — Ich
sehe im weiten Kreise die Stadt Gottes und auf
ihrer Höhe die Wohnung des Erhabenen, eine ganze
Welt voller Urschönheit!— Ach! werde ich
das alles nicht in der Nähe — nicht Ihn, den Un
aussprechlichen, selbst sehen? —
Aramia: Ja, du wirst Ihn — und in schöner
Wohnung — oft sehen. Es gibt Zustände (Zeiten
darf man hier nicht sagen), in welchen du vor Ihm
erscheinen darfst; ein solcher Zustand ist das Höchste,
was ein endliches Wesen empfinden, aber auch er
tragen kann.
Jahdiel: Wenn doch die armen Sterblichen das
alles wüßten!
Aramia: Wenn sie's wüßten, so könnten sie's nicht
erwarten; nur durch den ahnungsvollen Glaubens
los