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/£$ alten Testament enthalten und sogar von Heiden
fast, vollkommen gelehrt worden ist, dient nur bloß
Äzu, damit man prüfen könne, ob der blutige Opfer
tod Christi und inwiefern er an einem Menschen seine
Wirkung getan habe? Sie ist die natürliche Folge
des Erlösungsgeschäfts; aber ohne dieses ebensowenig
gottgefällig auszuüben möglich, als daß ein Kranker
die Geschäfte eines Gesunden sollte verrichten können.
6. Jesus Christus stand von den Toten auf und
wurde dadurch auch die Grundursache der Auf
erstehung der Menschen. Dann fuhr er gen
Himmel und übernahm die Weltregierung. Er ist
also jetzt der Gott, der alles regiert, alle Schicksale
der Menschen lenkt und im großen wie im kleinen,
im ganzen wie im einzelnen alles zum großen Ziel
der Menschenerlösung leitet und endlich hinausführt.
Zu dem Ende steht er mit allen seinen wahren Ver
ehrern und treuen Dienern, nebst den heiligen Engeln, als
das Reich des Lichts dem Reich der Finsternis gegenüber.
Beide kämpfen so lange gegeneinander, bis das Letzte ganz
überwunden und so das Erlösungsgeschäft vollendet ist.
Dann überantwortet der Sohn dem Vater wieder das
Reich, und dieser istdann wieder alles in allem.
7. Gott will und muß in Jesu Christo, in
seinem Namen, das ist: in seiner Person angebetet
werden. Gott außer Christo ist ein metaphysisches
Unding, das sich die kühne Vernunft von der Idee
eines höchst vollkommenen Menschen abstrahiert hat.
Dieses Unding, das nirgends als im Kopf der Philo
sophen existiert, anbeten, ist pure Abgötterei. In
Christo findet man nur den Vater der Menschen; nur
da will und kann er angebetet werden.