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im Auto von der Bahn ab. Ein Herr L. Er
sagte, er kenne meine Gedichte schon aus dem
„Deutschen Bund“. Unterwegs erzählte er,
vor zehn Jahren sei ein Herr namens Dauthen-
dey hier in Solo als Soldat gewesen. Er habe
ihm geholfen, frei zu werden. Ich war sehr
erstaunt. Denn es gibt keinen Dauthendey
mehr auf der ganzen Welt. Ich bin der letzte
Dauthendey, der letzte Mann des Geschlechtes
Dauthendey, und da ich keinen Sohn habe,
stirbt mit mir der Name aus. Als ich genauer
fragte, meinte er, er könne sich auch irren, es
könne ein ähnlich lautender Name gewesen
sein. — So leicht reden die Menschen im Überr
eifer Unsinn.
Als wir in Solo in die Stadt einfuhren, das
heißt durch die Hüttenstraßen, zeigte uns der
Herr L. viele Eingeborenenhäuser, deren Dächer
abgedeckt waren. Das seien jedesmal Pest
häuser, erklärte er. Häuser, in denen ein Pest
todesfall vorgekommen sei. Ich fand, es waren
eine ganze Menge dachlose Häuser am Weg.
- In jeder Straße einige. — Ich dachte bei
mir: Würde ein Mensch in Europa in eine
Stadt reisen, wo die Pest umgeht, hinreisen
zu einer Hochzeit?
Als ich gebadet habe und aus meinem Zim