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durch unseren Gesang wandelten sich die Felsen in Edelsteine
um, und wir citierten freundliche, wolgewogene, himmlische
Geister.
Und von solchen reichen Schätzen der Fraternität solle
jetzt der ganzen Welt, soweit sie selber dies wolle und würdig
sei, mitgetheilt werden. 1378 wurde unser christlicher Vater
geboren, lebte 106 Jahre, also bis — 1484, aber nicht ver
gebens. Gott habe beschlossen, ehe die Welt untergehe, was
nun alsbald erfolgen werde, ihr noch einmal soviel Licht, Leben
und Flerrlichkeit leuchten zu lassen, als Adam vor dem Sünden
fall besass. Und diese Zeiten nahen; schon sind neue Sterne
im Cygno und Serpentario entstanden etc. Was in der Fama
wider das Goldmachen gesagt sei, dürfe nicht so schroff auf
gefasst werden. Man solle diese Kunst schätzen, aber sich
würdig vorbereiten und sie wol benutzen. Von allen Büchern das
beste sei und bleibe die Bibel. Und so heisst es denn schliesslich:
»Was meint ihr nun, lieben Leute, und wie ist euch zu
Mute, nachdem ihr itzt verstehet und wisset, dass wir uns zu
Christo rein und lauter bekennen, den Papst verdammen, der
wahren Philosophie zugethan sind, ein christlich Leben führen
und zu unserer Gesellschaft noch viel Andere, denen eben
dieses Licht von Gott auch erschienen, täglich berufen, laden
und bitten.« Indess nur derjenige, den Gott dazu bestimmt
habe und dem er seine besondere Gnade verleihe, werde aller
Schätze und Vorzüge des gewünschten Ordens des Rosen
kreuzes theilhaft werden.
Unmittelbar an das Erscheinen von Fama und Confessio
schlossen sich eine Anzahl von Schriften, die wir — die be
deutenderen mit kurzer Andeutung des Inhalts — nachstehend
anführen.
1. Antwort an die lobwürdige Brüderschaft der Theosophen
vom Rosenkreuz.
Von Adam Haselmeier Archiducali Alumno Notario seu
Judice Ordinario Caesareo zur Zeit zum heiligen Kreuz Dörf
lern bei Hall in Tyrol wohnende: ad Famam Fraternitatis ein
fältigst geantwortet. Cassel. 1614.
(Diese Person ist etwas apokryph und jesuitenverdächtig.)
2. Wohlgemeintes Ausschreiben an die hochwürdige Fra
ternität des Rosenkreuzes.
Oppenheim 1617. Ungenannter Verfasser.
Bitte um weitere Aufklärung und Communication.