Full text: Aus der älteren Geschichte der Rosenkreuzer

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VI. Kapitel. 
Aus dem Werke des Renatus Sincerus. 
Die wahrhafte und vollkommene Bereitung des 
philosophischen Steins der Brüderschaft aus dem 
Orden des gülden und Rosenkreuzes, publicirt von 
Sincero Renato, in Verlegung des Autoris, zu finden in 
Breslau, bei Esaiae Fellgiebels sei. Wittwe und Erben, anno 
d. 1714. 
So lautet der Titel des Werkes, dem wir eine etwas ein 
gehendere Betrachtung widmen müssen. 
In diesem Buche finden wir eine Mitteilung über die Ge 
setze der Brüderschaft, von denen wir das Nachstehende im 
Auszug entnehmen: 
1. 
Dass die Brüderschaft, so ehedessen in 21 Brüdern bestand, 
bis auf 63 und keinen mehr, soll augmentiret werden (her 
metische Zahlen). 
2. 
Dass man bei dem vorigen Schluss, wonach man keinen 
Papisten solle aufnehmen, welches geschehen ist, da unsere 
meisten Brüder evangelisch waren (nicht beharren könne). 
Und weil doch Katholiken etlicher Ursachen wegen aufge 
nommen worden, und solches nur unter einander einen Hass 
erwecket; so wird hiermit ordiniret, dieser Consequenz zuvor 
zu kommen, dass ein Bruder den anderen seines Glaubens nicht 
befrage; sondern erlauben, dass ein jeder, was Religion er 
zugethan wäre, frey leben möge. Und wenn Einige diese 
Frage tun möchten, so sollt ihr daraus judiziren, dass er nicht 
einer von unseren Brüdern sei; indem es ein Zeichen ist, dass 
er von unserer Constitution nichts weis. 
3- 
Der rosenkreuz. Kaiser soll auf Lebenszeit und nicht mehr 
wie bisher auf 10 Jahre gewählt werden. 
4- 
Der Imperator soll eine Liste aller Brüder haben, um diese 
im Fall der Not retten zu können. 
10. 
Wenn die Brüder einen Erben machen wollen, so soll er 
das Bekäntniss in einer auf unsere Unkosten erbauten Kirchen 
ablegen; hernach sollen sie ihn 2 Jahre als einen Lehrling 
halten, denselben nach und nach von der Grösse unserer Con- 
gregation instruiren, etc.
	        
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