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42.
Man verbietet einen verheirateten Mann in unsere Brüder
schaft aufzunehmen.
44.
Wir declariren hiermit, dass wenn einige unserer Brüder
durch Unglücksfälle oder Unvorsichtigkeit von einem Poten
taten entdeckt werden solten, so sol der Bruder sich eher dem
Tode ergeben, als das Secret offenbaren. Und wir samt
unserem Kaiser, versprechen ihm hiermit, dass, wenn wir solches
erfahren, unser Leben sogar um seine Erlösung verpfänden
werden. Wenn aber das Unglück wolte, dass obgesagter
Potentat obstinat wäre, und der Bruder sich des Secrets wegen,
dem Tode ergeben solte, so erklären wir ihn vor einen Mär
tyrer und versprechen einen von seinen Verwandten an seine
Stelle aufzunemen; seinen Freunden zu helfen, und ihm Mau
solea mit änigmatischen Inscriptionibus aufzurichten.
45-
Man gebietet expresse, dass, wenn man einen neuen Bruder
macht, die gewöhnliche Solennität allein in einer auf unsere
Unkosten erbauten Kirche in Gegenwart der 6 erforderten
Brüder, so vorher in rechter Zeit zu erscheinen, verschrieben
worden, geschehe, etc. — Darauf folgt der Schwur, Gelöbnis
der Verschwiegenheit vor dem Kaiser im pontificalen Habit —
»alsdann körnt sein Lehrmeister und schneidet ihm 7 Püschel
Haar ab, und thut sie in 7 Papierlein versiegelt; schreibet auf
dieselben des Bruders Namen und Zunamen, und gibt es dem
Kaiser zu verwaren.« (Klerikale Tonsur!!!)
49.
Man gebietet den Brüdern, nicht mehr als drey Extases,
weil (während) sie in unserem grossen Hause sind, so da ge
wisse operationes sind, welche allein zu unserem Magisterio
gehörig; um mehr Licht in diesem Secret zu schöpfen, und
damit alles verschwiegen bleibe. —
Über die Art und Weise, in welcher die Extase herbei
geführt wurde, heisst es in Kap. IX, pag. 22, 23:
Von der Abbrevation und Praktica unserer Brüder:
— welcher gloriose Sulphur die innerliche und äusserliche
Sinne einschlaffen macht, und erhebt das mumialische Ferment
des Geblüts die übernatürlichen Relevationes und Impressiones
zu empfangen. In welchem Stand der Mensch in die natürliche
Extasin verfällt, und durch welchen sich die Seele von der
Seele der Sinnen auswindet; unterdess fliegen die Finsternissen
und Obscuritäten von unserem Leibe, und die Operationes der
Phantasie und Imaginationes des Auges und der anderen Sinne
tranquilliren sich. Auf diese Weise bedient sich unsere Seele
nach ihrem Wohlgefallen des grossen Mumialfermentes, in