Full text: Deutschlands Hochseeflotte im Weltkrieg: persönliche Erinnerungen

Englischer Einbruch in die deutsche Bucht 
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dienst ein wesentlicher Nutzen nicht erwuchs. Die häufige 
Heranziehung zum Patrouillieren in den immer länger werden 
den Nächten schwächte Personal und Material und beein 
trächtigte dadurch die Leistungsfähigkeit der Boote für ihre 
Hauptaufgabe, den Angriff auf die feindliche Flotte. Das 
unbehelligte Eindringen und die völlige Bewegungsfreiheit der 
feindlichen Kreuzer und Zerstörer, die sie in der deutschen 
Bucht gefunden hatten, mußte erschwert, ebenso die 
dauernde Belästigung durch englische U-Boote verhindert 
werden, die allerdings bisher keine große Fertigkeit im 
Torpedoschießen bewiesen hatten. 
Nach beiden Richtungen hin wurde grundsätzlich Wandel 
geschaffen. Für den Vorpostendienst wurde Einstellung einer 
größeren Zahl armierter Fischdampfer beantragt und diese 
mit möglichster Beschleunigung bereitgestellt. Bisher hatten 
sie nur in den Hafenflottillen zur Sicherung der eigentlichen 
Flußmündungen Dienst getan. Ferner wurden Mitte 
September zwei ausgedehnte Minensperren westlich von 
Helgoland ausgelegt, weiche die Gefahr für den Gegner ver 
mehrten und unseren Vorposten eine Sicherung bei etwaiger 
Verfolgung bieten sollten. 
Am 13. September gelang es noch einem englischen 
U-Doot „E 9", dem Flottentender „Hela" südlich von Helgo 
land einen Torpedotreffer beizubringen, der das Schiff nach 
20 Minuten zum Sinken brachte, so daß Zeit blieb, die gesamte 
Besatzung zu retten und der Verlust sich nur auf drei Tote 
in dem Raum der Torpedodetonation beschränkte. 
Die Minensperren vor Helgoland haben ihre Wirkung 
nicht verfehlt und im Verein mit der sich später noch steigern 
den Sicherung durch Flugzeuge und Ausstattung der Vor 
postendampfer mit Angriffswaffen gegen getauchte U-Boote, 
die anfänglich noch gänzlich fehlten, den inneren Teil so frei 
gehalten, daß die U-Bootsgefahr schließlich ein seltener Aus 
nahmezustand wurde.
	        
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