Full text: Deutschlands Hochseeflotte im Weltkrieg: persönliche Erinnerungen

Die Herbst- und Wintermonate des ersten Krieqsjahrcs 
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der Beschießung der festsitzenden „Magdeburg" hervorgetan 
hatte, unserem „U 26", Freherr von Berckheim, zum Opfer. 
Dieser Erfolg hat seinen lähmenden Einfluß auf die russische 
Unternehmungslust nicht verfehlt. 
Ohne daß auf die Ostsee-Kriegführung im einzelnen weiter 
einzugehen wäre, kann ihre Wirkung für die Gesamtlage 
in der Heimat als äußerst wertvoll bezeichnet werden. Sie hat 
es, ohne der Flotte wichtige Kräfte zu entziehen und sie dadurch 
zu schwächen oder ganz lahm zu legen, mit ihren bescheidenen 
Mitteln erreicht, die russische Flotte in Schach zu halten, so daß 
kein Schuß von See aus auf die deutsche Küste fiel und die 
für den Kriegsbedarf unentbehrliche Handelsschiffahrt in der 
Ostsee aufrechterhalten blieb. Die Überwachung und Sicherung 
der Südausgänge der Belte und des Sundes ermöglichte die 
Ausnutzung des westlichen Beckens der Ostsee für Ausbildungs 
zwecke der Flotte. Ohne ein solches übungsgebiet wäre das 
Einfahren der bei Kriegsbeginn neu zusammengestellten Ver 
bände sehr erschwert gewesen. Ebenso wäre die Erledigung 
von Probefahrten und die erste Schießausbildung neu in Dienst 
gestellter Schiffe in Frage gestellt worden. 
Im weiteren Kriegsoerlauf wuchs die Bedeutung der west 
lichen Ostsee für die Erhaltung der Schlagfertigkeit der Flotte 
zu einer Lebensfrage. Ohne Wiederholung gefechtsmäßiger 
Übungen mußte sowohl die Schießfertigkeit wie die Sicherheit 
im Fahren bedenklich heruntergehen. Bei Fahrten in der 
Nordsee zu Unternehmungen war die Aufmerksamkeit der 
Schiffsleitung völlig in Anspruch genommen durch die Mög 
lichkeit feindlicher Gegenwirkung, allein schon zur Abwehr von 
Unterwasserangrisfen. Die Hälfte der Mannschaft war als 
Kriegswache auf den Gefechtsstationen und das Maschinen 
personal bis auf die Freiwache, die unbedingt Ruhe brauchte, 
iin Dienst, so daß an die Abhaltung nutzbringender Übungen 
der gesamten Besatzung unter Leitung des Kommandanten 
gar nicht zu denken war. Einen Erfolg in der Schlacht hatten
	        
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