Beschießung von Scarborough und 5)artlcpol
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der Richtung auf das Gros zu entsenden, mit Ausnahme des
Kleinen Kreuzers „Kolberg", der die mitgenommenen Minen
an der dafür vorgesehenen Stelle auslegen sollte.
Die Großen Kreuzer teilten sich dann zur Beschießung
der Küstenplätze in zwei Gruppen. Die nördliche, „Seydlitz",
„Moltke" und „Blücher", steuerte auf Hartlepool zu. Für die
Ortsbestimmung leistete ein Offizier von einem U-Boot, welches
das Operationsgebiet vorher aufgeklärt hatte, gute Dienste.
Kurz vor Hartlepool wurde die Kreuzergruppe durch vier von
See aus anlaufende Torpedobootszerstörer der River-Klaffe
angegriffen, die auf Entfernung von etwa 50 hm unter Feuer
genommen wurden. Das Sinken eines Zerstörers und schwere
Beschädigung auf einem anderen Boote wurden beobachtet.
Nachdem sie noch erfolglos Torpedoschüsse gefeuert hatten,
drehten sie ab. Bon ihrer Verfolgung wurde abgesehen, um
keine Zeit mehr für die Beschießung zu verlieren. „Seydlitz"
richtete sein Feuer gegen die Cementary-Batterie, die nach
kurzer Zeit das Feuer einstellte. Der Kreuzer erhielt drei
Treffer und hatte einen Leichtverwundeten. „Moltke" beschoß
eine andere Strandbatterie und erzielte mehrfach Treffer, so
daß das Feuer zum Schluß nur noch von einem 15-ow- und
einem leichten Geschütz dieser Landbatterie erwidert wurde.
Auch „Moltke" erhielt einen Überwassertreffer, der im
Zwischendeck allerhand Zerstörungen verursachte, aber keine
Menschenverluste zur Folge hatte. „Blücher" wurde von vorn
herein von den Landbatterien lebhaft unter Feuer genommen:
er hatte durch einen schweren Treffer neun Tote und drei Ver
wundete. 15-om-Haubitzen und leichte Artillerie feuerten von
Land aus. Im ganzen erhielt „Blücher" sechs Treffer.
Die südliche Gruppe, „Von der Tann" und „Derfflinger",
hielt auf Scarborough zu, das leicht auszumachen war. Die
Küstenwachstation von Scarborough, die Signalstation und
Küstenwachstation Whitby wurden zerstört. Bei letzterer ver
schwand mit der zweiten Salve der Signalmast mit der eng