135
„Sion" nach Hause geschleppt
gewesen ist, sondern unser Vorhaben auf irgendeine Weise zur
Kenntnis der Engländer gekommen ist. Daß weitere Streit
kräfte noch dahinter standen, mußte der Führer unserer Kreuzer
bei einer so zahlreichen Ansammlung als sehr wahrschein
lich annehmen. Ob irgendeine andere Veranlassung zu einer
solchen Konzentration von Streitkräften vorgelegen hat, kann
natürlich mit Sicherheit nicht festgestellt werden. Es ist mög
lich, daß sie noch mit dem Vorgehen der Engländer vom
19. Januar zusammenhing oder mit der Vorbereitung einer
neuen Aktion, die nun durch den Ausfall des „Lion" ver
eitelt war.
Wie wir aus den englischen Berichten wissen, konnte
„Lion" nichr mit eigener Kraft den Hafen erreichen, sondern
wurde im Laufe des Nachmittags von „Jndomitable" ins
Schlepp genommen, da feine sämtlichen Maschinen außer
Betrieb waren, und nach dem Firth of Forth geschleppt. Die
Frage, ob unsere Flottillen, die bei den Kreuzern gestanden
hatten, am Gegner Fühlung halten konnten, als er um die
Mittagszeit abdrehte, um ihn während der Nacht noch anzu
greifen, muß verneint werden, da es ihnen dazu an dem
nötigen Brennstoff gefehlt hätte. Für die bei Eintreffen der
Nachricht des Zusammenstoßes auf der Jade versammelten
Flottillen war der Vorsprung, den der Gegner gewonnen
hatte, zu groß, als daß sie noch Aussicht für einen erfolgreichen
Nachtangriff gehabt hätten.
Dies erste ernstliche Gefecht großer Schiffe, welches die
Flotte zu führen Gelegenheit hatte, hatte gezeigt, daß die
Gefechtsbereitschaft der Schiffe, was die Ausbildung des Per
sonals betraf, vollkommen auf der Höhe stand, daß die Schiffe
richtig und sicher geführt wurden und neben der Bedienung
der Waffen auch der Signaldienst, die Befehlsübermittlung
im Gefecht von Schiff zu Schiff, sowie der Lecksicherungsdienst
ausgezeichnet gearbeitet hatten. Die Haltung der Besatzungen
war an allen Stellen mustergültig. Dies ist besonders für