Lejchränkg. dll-Boot-Hnridelskriegs. Torpedobootserfolge. Luftfchiffcmgriffe
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er den Auftrug erhalten hatte, das bei der Fahrt um Schott
land aufgebrachte amerikanische Vollschiff „Paß of Valmaha"
mit Baumwolle nach Archangelsk bestimmt, als Prise nach der
Elbe zu bringen. Es ist diesem einen Mann auch gelungen, das
Ziel zu erreichen, obgleich sich bei der Ankunft in Cuxhaven
zu unserem Erstaunen herausstellte, daß sich ein englisches
Kommando von einem Offizier und vier Mann an Bord be
fand, das sich während der Schiffsführung durch den einen
deutschen Unteroffizier versteckt gehalten hatte und nun in Ge
fangenschaft genommen wurde.
Wenn es in diesem einen Fall auch gelungen war, die
Prise glücklich einzubringen, so bestand doch für U-Boote keine
Möglichkeit, genügend Personal aus ihrer Besatzung abzugeben,
um größere Schiffe mit Sicherheit nach der Heimat zu bringen.
An der Westküste der britischen Inseln ruhte der U-Boot-Han-
delskrieg von Mitte September 1915 ab völlig.
Die Torpedoboote der Flotte hatten im August einen Er
folg im Nachtangriff zu verzeichnen. Am 18. August traf die
II. Flottille, Korvettenkapitän Schuur, von einer Erkundungs
fahrt zurückkommend, nördlich von Hornsriff auf eine englische
Flottille, aus einem Kleinen Kreuzer und acht Zerstörern be
stehend. Die Sichtigkeitsverhältnisse waren für die Unseren so
günstig, daß sie anscheinend unbeobachtet auf 3000 Meter Em-
fernung herankamen. Durch drei vom Führerboot aus gefeu
erte Torpedoschüsse wurden der englische Führerkreuzer und der
ihm folgende nächste Zerstörer getroffen und zum Sinken ge
bracht. Die übrigen Zerstörer suchten das Weite, wohl in dem
Glauben, auf eine Minensperre geraten zu sein.
Ein in derselben Nacht erfolgter Angriff neuer Luftschiffe
I- 10, 11 und 14 auf London und die vom Ostseekriegs
schauplatz eingetroffenen günstigen Nachrichten von der
wirkungsvollen Beschießung der „Slawa" im Rigaischen
Meerbusen und der Vernichtung mehrerer Kanonenboote und
Torpedoboote vermehrten die Erfolge des Tages.