Vorbereitungen für erhöhte Flottentätigkeit
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8. - G r u p p e: Drei Boote ((in erster Linie zum Bekämpfen
feindlicher U-Boote bestimmt oder für besondere Auf
gaben, 3- B. Kabelschneiden).
Hauptzweck dieser Vorpostenboote war das Absuchen der
inneren deutschen Bucht nach feindlichen U-Booten, wozu sie
aus den ihnen zugewiesenen Linien heraus täglich in Gruppen
Vorstöße machen sollten. Der Dienst der Vorpostenboote, für
welchen einige achtzig Fischdampfer zur Verfügung standen,
war so geregelt, daß die Hälfte drei Tage lang den Be
wachungsdienst ausübte und dann drei Tage Ruhe hatte. Die
Küstenschutz-Flottille der Ems hatte das Seegebiet vor der
Oster- und Westerems und nach Westen hin bis etwa 6 Grad
östlicher Länge zu überwachen. Die Hafenflottillenboote wurden
mit herangezogen, wenn es galt, Jagd auf U-Boote zu machen,
die sich vor den Flußmündungen gezeigt hatten. Eine auf
der Ems stationierte Torpedoboots-Halbflottille diente nach
Bedarf mit zur Verstärkung der Sicherung des Seegebiets vor
der Ems.
Der regelmäßige Minensuchdienst wurde von zwei
Minensuchdivisionen und einer Hilfsminensuchflottille versehen.
Letztere bestand aus Fahrzeugen, die erst bei Kriegsausbruch
für diesen Zweck als Hilfsschiffe requiriert waren, meistens
Fischdampfern. Sie waren ihrer Seefähigkeit wegen zwar für
das Fahren in der Nordsee besonders geeignet, hatten aber
den Nachteil eines reichlich großen Tiefgangs, so daß wir
infolgedessen viele Verluste bei diesen Fahrzeugen zu beklagen
hatten. Eine dienstfreie Minensuchdivision hatte Ruhe in Cux
haven, während die dienstfreien Halbflottillen der Hilfsminen
suchflottille dafür Wilhelmshaven aufsuchten. Außer zum
Minensuchdienst waren alle diese Fahrzeuge für U-Boots-
bekämpfung ausgerüstet und bestimmt. Sie hatten, sobald
feindliche U-Boote in ihrem Bereich gesichtet wurden, ihre
Minensucharbeit abzubrechen, um sich an der Jagd auf die
U-Boote zu beteiligen.