Full text: Deutschlands Hochseeflotte im Weltkrieg: persönliche Erinnerungen

Unternehmungen in die Hoofdcn 
172 
es auf nächste Entfernung geführt wurde, zog einen anderen 
Hilfskreuzer „Andes" heran und den Geschützten Kreuzer 
„Comus" mit zwei Zerstörern, die sofort in das Gefecht mit- 
eingriffen. Dieser Übermacht gegenüber verließ Tietze nach 
zweistündigem harten Kampf mit dem überlebenden Teil der 
Besatzung das Schiff, das er hinter sich versenkte. Während 
die Engländer sich anfangs alle an dem Rettungswerk der 
Besatzung beteiligten, eröffnete der Kreuzer „Comus", wie 
aus den Berichten der später in die Heimat gelangten Ge 
fangenen hervorging, noch einmal das Feuer auf die im Wasser 
treibenden Rettungsboote und Flöße; wie behauptet wird, 
weil er ein U-Boot zu sichten geglaubt hatte. Dadurch wurden 
noch mehrere Leute, darunter auch der Kommandant, getötet. 
Im Gefecht gefallen waren bereits der Erste Offizier Kapitän 
leutnant Nebesky, Oberleutnant zur See Weddigen und Leut 
nant zur See Tiemann. Etwa zwei Drittel der Besatzung 
geriet in englische Gefangenschaft. 
IX. 
Unternehmungen in die Loofden mit Beschießung 
von Parmuth und Lowestoft 
An dem auf die Heimkehr der „Möwe" folgenden Tage, 
dem 5. März, wurde das erste größere Unternehmen der Hoch 
seeflotte unter meinem Befehl ausgeführt, das zu der Art der 
weiter ausgedehnten Vorstöße gehörte. Die damit verbundene 
Absicht war, die schon wiederholt in den Hoofden gemeldeten 
feindlichen leichten Streitkräfte anzugreifen, dadurch aus den 
südlich gelegenen Häfen englische Unterstützung herauszulocken, 
und diese dann womöglich in die Zange zwischen unsere vor 
geschobenen Kreuzer und das weiter rückwärts folgende Gros
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.