Full text: Deutschlands Hochseeflotte im Weltkrieg: persönliche Erinnerungen

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Einleitung 
Der Ursprung des Weltkrieges liegt in dem Gegensatz 
zwischen angelsächsischer und deutscher Weltanschauung. Drüben 
der Anspruch auf uneingeschränkte Vormachtstellung zur See, 
auf Beherrschung der Meere, auf das Vorrecht zum Seehandel 
und zur Hebung der Schätze aller Erdteile. „Wir sind das 
erste Volk der Welt" ist Glaubenssatz jeden Engländers, und 
er begreift nicht, wie andere daran zweifeln können. 
Die englische Geschichte liefert den Beweis für die ebenso 
tatkräftige wie rücksichtslose Betätigung dieser Auffassung. 
Selbst einer der größten Lobredner der englischen Seekrieg 
führung, die ja Englands Geschichte am besten widerspiegelt, 
der durch sein Buch „The influence of seapower upon history“ 
berühmt gewordene amerikanische Captain Mahnn kennzeichnet 
sie in seinen Betrachtungen über den 1783 beendeten nord 
amerikanischen Freiheitskrieg folgendermaßen: „Die Absicht 
der Verbündeten*) war, zugefügtes Unrecht zu rächen und der 
tyrannischen Herrschaft ein Ende zu machen, die England sich 
auf dem Ozean anmaßte. Sie hatten, wie die damalige Genera 
tion annahm, England durch die Befreiung Amerikas ge 
schädigt, aber sie hatten weder in Gibraltar, noch in Jamaika 
das ihnen widerfahrene Unrecht gutgemacht: die englische Flotte 
war von ihnen nicht derart mitgenommen, daß sich dadurch 
*) Amerika, Frankreich und Spanien.
	        
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