Full text: Deutschlands Hochseeflotte im Weltkrieg: persönliche Erinnerungen

Die militär-politische Bedeutung des U-Boot-Krieges 
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nen zur Verfügung stehen. Eine Zusammenrechnung der 
Statistik des Seeverkehrs in den englischen Häfen ergibt noch 
weniger. In den Monaten Juli bis September 1916 fuhren 
danach nur rund 6% Millionen Br.-Reg.-T. englischen Schiffs 
raumes auf England. Daneben läßt sich der sonstige nach 
England fahrende Schiffsraum auf 900 000 t feindlicher — 
nicht englischer —■ und reichlich 3 Millionen Tonnen neutraler 
Tonnage berechnen. Insgesamt wird England also nur noch 
von rund 10% Millionen Br.-Reg.-Tons versorgt. 
3. Läßt schon die bisherige geleistete Arbeit im Kampf 
gegen den Schiffsraum ein weiteres Vorgehen auf diesem 
Wege für uns aussichtsreich erscheinen, so hat der ungewöhnlich 
schlechte Ausfall der diesjährigen Welternte in Brotfrucht und 
Futtermitteln uns eine ganz einzigartige Gelegenheit in den 
Schoß geworfen, die nicht auszunützen niemand verantworten 
kann. Nordamerika und Kanada werden voraussichtlich schon 
von Februar an so gut wie kein Getreide mehr an England 
abgeben können, so muß dieses feine Versorgung auf dem 
weiten Wege von Argentinien, und da Argentinien infolge 
seiner schlechten Ernte nur sehr wenig liefern kann, aus Indien 
und in der Hauptsache aus Australien beziehen. Eine solche 
Verlängerung des Weges der Zufuhr für unsere Gegner bean 
sprucht ein Mehr an Schiffsraum von 720 000 t für die Ge 
treidefahrt. Praktisch genommen, heißt das, daß hier zum 
August 1917 von den verfügbaren 10% Millionen Tonnen 
% Millionen für eine Leistung in Anspruch genoinmen werden, 
die bisher gar nicht notwendig war. 
4. Unter so günstigen Vorbedingungen verspricht ein ener 
gischer und mit aller Kraft geführter Schlag gegen den eng 
lischen Schiffsraum unbedingt sicheren Erfolg, so daß ich meine 
Äußerung vom 27. August: „Unsere klar erkennbare Kriegs 
aufgabe ist, dauernd jetzt durch Vernichten von Transportraum 
die Entscheidung zu unseren Gunsten herbeizuführen", und 
weiter: „Vom militärischen Standpunkte läßt sich nicht verant-
	        
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