Full text: Deutschlands Hochseeflotte im Weltkrieg: persönliche Erinnerungen

Die Zuversicht war und wurde geschwächi 
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flotte um ein Drittel oder gar die Hälfte ihres Bestandes eine 
katastrophale Wirkung auf das englische Wirtschaftsleben aus 
üben und England zum Frieden geneigt machen müsse. Der 
Admiralstab hatte es sich angelegen sein lassen, eine sorgfältige 
Prüfung der wirtschaftlichen Verhältnisse unter Hinzuziehung 
von Sachverständigen vorzunehmen, die er in ausführlichen 
Denkschriften niedergelegt und den obersten Reichsstellen über 
mittelt hatte. Bei diesen Untersuchungen handelte es sich um 
die verwickelten Probleme des Verkehrswesens für militärische 
Zwecke sowohl wie für die Befriedigung der bürgerlichen Be- 
dürfnifse zu Wasser und zu Lande, der gesamten Versorgung 
des Landes und der kämpfenden Truppen auf den verschie 
densten Kriegsschauplätzen, der Volksernährung, der Waren 
verteilung, der inländischen Erzeugungskraft, der staatlichen 
Vorrats- und Zwangswirtschaft, und zwar mußten alle diese 
Erhebungen und Überlegungen angestellt werden unter den 
ungewöhnlichen und unübersichtlichenBerhältnissen des Krieges. 
Ferner waren noch die unmittelbaren und mittelbaren Einwir 
kungen zu beurteilen, die durch alle diese Verhältnisse auf die 
Psyche des Volkes erwartet wurden. Die überschlägigen Rech 
nungen, welche über alle diese Wirkungen angestellt wurden, 
um wenigstens ein Bild des zu erwartenden Verlaufes zu 
erhalten, bestätigten den allgemeinen Eindruck, der sich aus dem 
ersten Anfang unseres Handelskrieges herausgebildet hatte, daß 
auf dem eingeschlagenen Wege der Erfolg in sicherer Aussicht 
stand. Es blieb uns ja auch kein anderer Ausweg, als dem 
Feinde, der seine ganzen Anstrengungen darauf richtete, unsere 
Wirtschaftskraft niederzuringen, auf dieselbe Weise entgegen 
zutreten. Jetzt kam es, wie nie zuvor, darauf an, wer in diesem 
Ringen am längsten durchhalten würde. 
Für jede Kraftanstrengung ist es notwendig, um sie zu 
äußerster Entfaltung bringen zu können, daß man die Über 
zeugung hat, den Gegner niederringen zu können. Deshalb 
bedurfte der U-Bootkrieg der Unterstützung aller Elemente, die
	        
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