Full text: Deutschlands Hochseeflotte im Weltkrieg: persönliche Erinnerungen

U 53 nach Amerika 
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schäften berichtete der Kommandant, daß das Boot im allge 
meinen zwar fast ganz ruhig lag, aber jede See ging über das 
Oberdeck hinweg, schon bei Windstärke 4; fast aus jeder 
Richtung schlugen Spritzer über die Brücke. Für das Brücken 
personal war die Fahrt daher, besonders bei Beginn, eine ganz 
ungeheure Anstrengung. Er glaubte nicht, daß Offiziere und 
seemännische Unteroffiziere (auch die Gummianzüge, die in den 
ersten 14 Tagen fast täglich getragen werden mußten, hielten 
nicht dicht) aushalten würden, und er hätte das Unternehmen 
deswegen abgebrochen, wenn das Wetter nicht bald nach dem 
24. September günstiger geworden wäre. 
Der Seeweg für die Hinfahrt war so gewählt worden, daß 
er von der Nordspitze der Shetlandinseln aus, die am 20. Sep 
tember passiert wurde, auf dem größten Kreise geradeswegs 
nach der Neufundlandbank führte, um an der Nordseite der 
gewöhnlichen Zugstrahe barometrischer Tiefs zu bleiben. Die 
Wetterlage war unsicher und wechselnd. Es stand häufig eine 
sehr hohe und oft steile Dünung, in die das Boot schwer hin 
einstampfte. Das Boot traf aber fast stets achterliche Winde 
an, die die Durchführung der Fahrt begünstigten. Nach der 
Ankunft an der Neufundlnndbank wurde das Boot durch den 
Labradorstrom kräftig nach West gesetzt. Der Gesundheitszu 
stand der Besatzung war im allgemeinen gut, bis es sich der 
Neufundlandbank näherte. Dort wurde eine große Anzahl 
von Leuten von Kopfschmerzen, mit Erbrechen, befallen, was 
in dieser Gegend häufig auftreten soll. Am 7. Oktober stand 
das Boot vor dem Long Islands-Sund. Kriegsschiffe wurden 
nicht angetroffen. Um 3 Uhr nachmittags lief der Kommandant 
in den Hafen von New Port auf Rhode Island ein, geleitet 
von einem amerikanischen U-Boot, das sich ihm unterwegs 
angeschlossen hatte, und machte dort seine offiziellen Besuche 
bei dem Stationschef, Admiral Knight, und dem Chef der 
Torpedobootsstreitkräfte, Admiral Gleaves. Er schreibt darüber 
in seinem Tagebuche:
	        
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