Kreuzerkrieg an der amerikanischen Küste
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den holländischen Dampfer „Blommersdyk" (4850 Tonnen),
dessen Ladung durchweg aus absoluter oder relativer Konter
bande bestand. Aus einem amerikanischen Zertifikat war zu
erkennen, daß „Vlomersdyk" vor Erreichung feines Zieles den
Hafen Kirkwall (auf den Orkneyinseln, englische Unter
suchungsstation des Handelsverkehrs für Dampfer) anlaufen
sollte. In seinem Kriegstagebuchs berichtete der Kommandant
dazu folgendes:
„Inzwischen hatten sich auf dem engen Seeraum außer den
beiden Dampfern (es handelte sich noch um den britischen
Passagierdampfer „Stefano" aus Liverpool, 3449 t, der be
reits angehalten war und seine Besatzung ausschiffte) und
„U 53" 16 amerikanische Zerstörer angefunden, so daß mit
großer Vorsicht manövriert werden mußte. Als das Boot des
„Blommersdyk", das den Offizier mit den Papieren gebracht
hatte, von mir zum Dampfer zurückgeschleppt wurde, kam
„17 53" einem amerikanischen Zerstörer so nahe, daß mit beiden
Maschinen zurückgegangen werden mußte, um Zusammenstoß
zu vermeiden. Wir gingen etwa 50 w voneinander klar. Beim
Rückwärtsgehen warf ich das Schleppboot los, dessen Be
satzung gar nicht erst auf „Blommersdyk", sondern gleich auf
den Zerstörer ging. Ich hatte dem Offizier gesagt, daß der
Besatzung 25 Minuten Zeit zum Aussteigen gegeben würde,
bis 6 Uhr 30 Min. nachm. Damit aber niemand zu Schaden
käme, sollte er zum Zeichen, daß alle Leute von Bord seien,
die Flagge niederholen lassen. Nun fuhr ich zu dem Passagier
dampfer, um dessen Papiere einzusehen, oder auch um ihn,
falls er noch kein Boot ausgesetzt hatte, ohne weiteres in Rück
sicht auf die Passagiere zu entlassen. Ich hatte bereits Befehl
zu dem Signal „you can proceed“ gegeben, als ich erkannte,
daß der Dampfer bereits verlassen war und alle Insassen von
den amerikanischen Zerstörern aufgenommen waren, lief dann
zum „Blommersdyk" zurück. Durch Sirnengeheul und Anruf
durch Sprachrohr wurde festgestellt, daß sich tatsächlich kein