Full text: Deutschlands Hochseeflotte im Weltkrieg: persönliche Erinnerungen

Unsere U-Boote und ihre Kampfesweise 
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wenig Fahrt und wechselnden Kursen in etwa 6 Seemeilen 
Abstand voneinander. Anscheinend sind es Markschiffe zum 
Ansteuern des Kanals. Nach längerem Beobachten zwischen 
ihnen hindurch westwärts gesteuert. 
23. Januar 1917, 12 Uhr 5 Min. 
Mit Kurs 90 Grad nähert sich ein großer Frachtdampfer. 
In einigem Abstand dahinter mehrere Lichter: es scheint sich 
um einen der angekündigten Konvois zu handeln. Die beiden 
an Bord befindlichen Offiziere der Handelsmarine halten das 
Schiff für einen Briten von etwa 4500 Br.-T. Er ist voll 
beladen. Uberwasserangriff angesetzt. Beim ersten Anlaufen 
Fehlschuß, beim zweiten Treffer Backbord Mittschiffs.. Der 
Dampfer stoppt, sackt tiefer, bekommt Schlagseite, brennt 
dauernd Blaufeuer ab, setzt später Boote aus. Schauplatz ver 
lassen, da weitere Betätigung nicht möglich. Sinken des schwer 
verletzten Dampfers nicht beobachtet. Mehrere Bewacher mit 
verschiedener Lichterführung passiert. Einer von ihnen hat 
Kurs auf die Unfallstelle, leuchtet dort kurz mit dem Schein 
werfer. Die Markschiffe sind fort oder haben Lichter gelöscht. 
6 Uhr 40 Min. nachm. Ein durch helle Lichterführung und 
Schornsteinbeleuchtung auffallender Dampfer steuert mit wech 
selnder Fahrt Zickzack. Er scheint zu warten. Dampfer in 
britischer Sprache angemorst. Es ist ein Holländer mit Öl 
kuchen nach Rotterdam. Dampfer noch vor Hellwerden ent 
lassen. 
2 Uhr nachm. Einem Fox-Glove (neuer Typ englischer 
U-Bovtjäger) und dazugehörigem Dampfer ausgewichen. 
11 Uhr nachm, einem Bewacher ausgewichen. Er führte, um 
größer zu erscheinen, Dampferlaternen am Fockstag. 
24. Januar. 
12 Uhr Milternacht. Ein kleinerer Dampfer, für Mit 
nahme von Passagieren eingerichtet, steuert 200 Grad. Flagge 
ist beleuchtet, aber nicht erkennbar. Offenbar neutraler: ab
	        
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