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Einnahme von Helsingfors
zu leisten, so daß sich eine Riederkämpfung der Befestigungen
erübrigte. Die Ausladung der Ostsee-Division konnte ohne
weitere Schwierigkeiten vorgenommen werden. Sie setzte sich
von hier aus in Marsch, um nach Helsingfors vorzudringen.
Die Flottenabteilung hatte die Aufgabe, von See her in den
Hafen von Helsingfors einzudringen, der stark befestigter Stütz
punkt der russischen Flotte gewesen war.
Am 12. April liefen die Schiffe in Helsingfors ein, landeten
unter dem Schutz der Geschütze ihre Landungskorps, wobei sich
in der Stadt schwere Straßenkämpfe mit der Roten Garde ent
wickelten. Auf die Drohung eines Bombardements stellte diese
ihren Widerstand ein und kapitulierte, wobei der Marine un
gefähr 2000 Mann Gefangene in die Hände fielen. Die Ein
nahme der Stadt hatte einem bereits eingerückten Vortrupp der
Ostsee-Division rechtzeitig Befreiung aus arger Bedrängnis
bringen können.
Als dann die Ostsee-Division selbst einrückte, fiel der Ma
rine die Aufgabe zu, den Etappenweg zwischen Helsingfors und
Reval zu sichern. Der vertragsmäßige Abzug aller russischen
Schiffe in das Innere des Finnischen Meerbusens nach Kron
stadt machte das längere Verbleiben unserer Linienschiffe über
flüssig, so daß für die weiteren Unternehmungen der Ostsee-
Division zur Befreiung Finnlands die Beteiligung der leichten
Streitkräfte aus der Ostsee genügend erschien.
Am 11 April war das bei den Aalandsinseln stationiert
gebliebene Linienschiff „Rheinland", als es sich zur Kohlen-
ergänzung nach Danzig begeben wollte, im Nebel auf Klippen
geraten, so daß seine Lage zunächst sehr bedenklich erschien. Es
gelang aber, das schwere Leck zu dichten, das Schiff abzubringen
und zur Kieler Werft überzuführen. Die Reparatur war so
umfangreich, daß „Rheinland" für weitere Kriegsvermendung
ausfiel.
Da den Finnen in ihrer Bedrängnis nur über See her
Hilfe gebracht werden konnte, diese aber keinen Aufschub