Full text: Deutschlands Hochseeflotte im Weltkrieg: persönliche Erinnerungen

Erst Kleinkrieg, dann Schlacht 
73 
übrigen Teil der Nordsee bis jetzt kein Eng 
länder zu finden i ft. 
Dies Verhalten unserer Feinde läßt auf die Absicht 
schließen, sich selbst jedem Verlust, den sie durch uns befürchten, 
zu entziehen, uns jedoch zu veranlassen, mit unseren Schlacht 
schiffen an ihre Küste zu kommen, um ihren Minen und Unter 
seebooten zum Opfer zu fallen. 
D i e s e n G e f a l l e n d ü r f e n w i r u n s e r e n F e i n- 
d e n nicht t u n. Koinmen müssen und werden 
sie schließlich doch, und dann wird Abrechnung ge 
halten. Und zu dieser Abrechnung müssen wir mit allen unseren 
Schlachtschiffen zur Stelle sein. 
Unsere nächste Aufgabe ist daher, den: Feinde an allen 
Stellen, wo wir seiner habhaft werden können, mit allen 
möglichen Mitteln des Kleinkrieges Verluste beizubringen und 
ihn dadurch zu veranlassen, sich uns zur Schlacht zu stellen. 
Diese Aufgabe wird zunächst in erster Linie den leichten 
Streitkräften (U-Booten, Torpedobooten, Minenschiffen, Kreu 
zern) zufallen müssen, deren Aussichten wachsen, je dunkler und 
länger die Nächte werden. 
Die schneidige Tat unseres Minendampfers „Königin 
Luise", die mit ihrem ruhmvollen Untergang unter wesentlicher 
Schädigung des Feindes endete, und die kühnen Vorstöße 
unserer U-Boote haben bereits den Anfang gemacht. Weitere 
Unternehmungen werden folgen. 
U n s e r e P f l i ch t a u f d e n Schlachtschiffen der 
Flotte i st es, diese unsere ch a u p t w a f f e schnei- 
d i g u n d s ch a r f z u erhalten für d ie Entschei 
dungsschlacht, die wir zu schlagen haben wer 
den. Dafür müssen wir mit aller Hingabe unentwegt an uns 
selbst und an der Vervollkommnung der Gefechtsbereitschaft 
der Schiffe auf allen Gebieten weiter arbeiten, alles bis ins 
kleinste kriegsmäßig durchdenken und üben und auf den Tag 
vorbereiten, an dem es der chochseeflotte vergönnt sein wird,
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.