Erst Kleinkrieg, dann Schlacht
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übrigen Teil der Nordsee bis jetzt kein Eng
länder zu finden i ft.
Dies Verhalten unserer Feinde läßt auf die Absicht
schließen, sich selbst jedem Verlust, den sie durch uns befürchten,
zu entziehen, uns jedoch zu veranlassen, mit unseren Schlacht
schiffen an ihre Küste zu kommen, um ihren Minen und Unter
seebooten zum Opfer zu fallen.
D i e s e n G e f a l l e n d ü r f e n w i r u n s e r e n F e i n-
d e n nicht t u n. Koinmen müssen und werden
sie schließlich doch, und dann wird Abrechnung ge
halten. Und zu dieser Abrechnung müssen wir mit allen unseren
Schlachtschiffen zur Stelle sein.
Unsere nächste Aufgabe ist daher, den: Feinde an allen
Stellen, wo wir seiner habhaft werden können, mit allen
möglichen Mitteln des Kleinkrieges Verluste beizubringen und
ihn dadurch zu veranlassen, sich uns zur Schlacht zu stellen.
Diese Aufgabe wird zunächst in erster Linie den leichten
Streitkräften (U-Booten, Torpedobooten, Minenschiffen, Kreu
zern) zufallen müssen, deren Aussichten wachsen, je dunkler und
länger die Nächte werden.
Die schneidige Tat unseres Minendampfers „Königin
Luise", die mit ihrem ruhmvollen Untergang unter wesentlicher
Schädigung des Feindes endete, und die kühnen Vorstöße
unserer U-Boote haben bereits den Anfang gemacht. Weitere
Unternehmungen werden folgen.
U n s e r e P f l i ch t a u f d e n Schlachtschiffen der
Flotte i st es, diese unsere ch a u p t w a f f e schnei-
d i g u n d s ch a r f z u erhalten für d ie Entschei
dungsschlacht, die wir zu schlagen haben wer
den. Dafür müssen wir mit aller Hingabe unentwegt an uns
selbst und an der Vervollkommnung der Gefechtsbereitschaft
der Schiffe auf allen Gebieten weiter arbeiten, alles bis ins
kleinste kriegsmäßig durchdenken und üben und auf den Tag
vorbereiten, an dem es der chochseeflotte vergönnt sein wird,