Englischer Einbruch in die deutsche Bucht
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für unseren geliebten Kaiser, der diese stalze Wehr zur See als
Schutz für unser teures Vaterland geschaffen hat, den Kampf
mit dem an Zahl überlegenen Gegner, in vollem Vertrauen
auf unsere in fleißiger Friedensarbeit erworbene Kriegstüchtig
keit, aufzunehmen.
Bei dem kriegerischen Geist, der ebenso wie in unserem
Heer auch in den Besatzungen aller Schiffe steckt und der auf
baldige Betätigung brennt, ist es eine harte Geduldprobe, auf
die das Verhalten unserer Gegner uns stellt.
Sobald der Feind sich in Reichweite befindet, soll er uns
auf dem Plan finden. — Doch wir wollen uns Ort und Zeit
punkt nicht von ihm vorschreiben lassen, sondern beide uns
selbst so wählen, wie es für einen vollen
Erfolg günstig i st.
Darum gilt e s , d i e G e d u ld n i ch t z u v e r -
lieren, jederzeit aber bereit zu sein, den gün
stigen Augenblick zu benutzen."
IV.
Englischer Einbruch in die deutsche Bucht.
Die nächtlichen Streifzüge aus der Vorpostenlinie bei
Helgoland wurden fortgesetzt und weiter ausgedehnt. Am
12. August waren die Kleinen Kreuzer „Köln", Flaggschiff des
ersten Führers der Torpedoboote, Konteradmirals Maaß, mit
„Hamburg" und der VI. Torpedobootsflottille, am 15. wiederuin
„Köln" mit „Stuttgart" und der l. und II. Torpedoboots
flottille, am 16. August Kleiner Kreuzer „Mainz" mit der
VIII. Torpedobootsflottille vorgegangen. Als bei allen diesen
Fahrten kein Feind angetroffen war, wurden die Kleinen
Kreuzer „Stralsund", Kapitän zur See Harder, und „Straß-