Englischer Einbruch in die deutsche Bucht
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aber fehlgingen. Die Unternehmung brachte die Zerstörung
von sechs Fifchdampsern, die vereinzelt im Umkreis um Helgo
land gestanden hatten und verdächtig waren, mit den eng
lischen U-Booten zusammenzuarbeiten.
Da aus all diesen Fahrten geschlossen werden konnte,
daß stärkere feindliche Streitkräfte im südlichen Teil der Nord
see nicht zu erwarten waren, erhielten unsere beiden Minen
kreuzer „Albatros", Kommandant Korvettenkapitän West, und
„Nautilus", Korvettenkapitän Wilh. Schultz, den Auftrag,
Minensperren vor der Mündung des Humber und Tyne
zu legen. Ihr Versuch wurde während des Tages gedeckt durch
je einen Kleinen Kreuzer und eine Halbflottille Torpedoboote,
da sich die Minendampfer auf ein Feuergefecht möglichst nicht
einlassen durften. Beide Minendampfer konnten ihren Auf
trag ungestört ausführen und legten ihre Sperren genau an
den befohlenen Stellen. Das Auslegen erfolgte um Mitter
nacht und wurde durch dunkles Wetter begünstigt. Auf dem
Rückmarsch konnten noch sechs Fischdampfer versenkt werden.
Die bisherigen Vorstöße waren insofern vom Glück begünstigt
gewesen, als sie bei der geringen Stärke der vorgeschickten
Gruppen nicht von stärkeren Streitkräften gestellt und abge
schnitten wurden, denn ihr Heil lag allein in der Geschwindig
keit. Bis Unterstützung von den in den Flußmündungen be
reit liegenden Streitkräften sie erreichte, konnte 'es leicht zu
spät werden. Für diese wurde aber ein Auf- und Abstehen
in der Helgoländer Bucht als Unterstützunggruppen wegen der
dort gemeldeten U-Boote für bedenklich gehalten.
Der 28. August brachte uns den ersten ernsthaften Zusam
menstoß mit englischen Kreuzern. Die Beobachtungen der eng
lischen U-Boote über die Zurückhaltung unseres Bewachungs
dienstes in der Helgoländer Bucht werden auf englischer Seite
zu dem Entschluß geführt haben, unsere Vorpostenlinie aufzu
rollen. Da auch die englischen Gefechtsberichte über diesen Tag
bekanntgeworden sind, hat sich ein klares Bild über den Verlauf