Englischer Einbruch in die deutsche Bucht
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in Rauch gehüllt war, nicht mehr hat ausmachen können. Auf
„Ariadne" war bis dahin das Feuer mit den brauchbaren
Geschützen fortgesetzt, zuletzt selbständig von den Geschütz
führern, da jegliche Befehlsübermittlung versagte; auch konnte
aus dem Kommandostand wegen des Qualms im Schiff nichts
mehr beobachtet werden.
Trotz des vernichtenden Feuers des Gegners arbeitete
die Besatzung mit der größten Ruhe, wie bei Friedensübungen.
Die Verwundeten wurden von den Krankenträgern beseitigt.
Alle Stellen suchten Reparaturen nach Möglichkeit selbständig
auszuführen. Der Erste Offizier mit der Reparaturgruppe
wurde im Zwischendeck von einem Treffer hinweggefegt.
Nach dem Abdrehen des Gegners befahl ich zunächst, mit
„alle Mann" das Feuer zu löschen. Dies erwies sich aber als
unmöglich, das Achterschiff war nicht mehr zu betreten, und das
Vorschiff mußte alsbald geräumt werden. Auf den Befehl:
„Fluten der Munitionskammern!" wurde noch nach der vor
deren Kammer vorgedrungen. Es erwies sich, daß diese schon
unter Wasser stand. Nach der achteren Kammer vorzudringen,
war unmöglich: auch hatte sich vorher schon ein Versuch, im
Panzerdeck noch Abteilung 1 und 2, wo sich noch Leute be
fanden, zu öffnen, als unmöglich erwiesen, da der Deckel durch
Gejchoßtreffer verbogen war. Die Maschine und der achtere
Kesselraum blieben während des ganzen Gefechts vollkommen
unversehrt, desgleichen das Ruder. Der Maschinentelegraph
versagte: offenbar war sein Kabel bei einer Explosion unter
denn Kommandoturm abgerissen.
Der Aufenthalt auf dem Schiffe wurde immer unerträg
licher durch Hitze und Rauch, als die noch an den Geschützen be
findliche Bereitschaftsmunition zu explodieren begann. Viel
Schaden haben diese Explosionen aber nicht mehr angerichtet,
es wurden nur viele kleine Spritzer umhergeschleudert, die
beispielsweise von unten her die Brücke durchschlugen.
Die Besatzung versammelte sich in größter Ruhe auf der