Full text: Deutschlands Hochseeflotte im Weltkrieg: persönliche Erinnerungen

Bessere Sicherung in Zukunft 
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Back, wohin auch die Verwundeten gebracht wurden. Ich 
brachte drei Hurras auf Se. Majestät aus, wonach das 
Flaggenlied und „Deutschland, Deutschland über alles" gesungen 
wurden. Auch die Verwundeten stimmten mit ein. Ein Mann 
brachte drei Hurras auf den Kommaitdanten aus. 
Kurz vor 3 Uhr näherte sich S. M. S. „Danzig", Kom 
mandant Fregattenkapitän Reiß und schickte Boote herüber. 
Auch von der „Ariadne" konnten beide Kutter, da das Mittel 
schiff, wie bereits gesagt, uicht so hart gelitten hatte, noch zu 
Wasser gebracht werden. Es wurden zuerst die Verwundeten 
in die Boote gebracht, die von der Back mit Leinen herunter- 
gefiert wurden. Als der Aufenthalt auf der Back allmählich 
unmöglich wurde, sprang der Rest der Besatzung auf Befehl 
über Bord. Die Freischwimmer schwammen zum Teil selbst 
auf „Danzig" und „Stralsund", Kommandant Kapitän z. S. 
Harder, die ebenfalls in die Nähe gekommen war, herüber: 
die Nichtschwimmer, die sich an Schwimmwesten und Hänge 
matten hielten, wurden von den Booten aufgenommen. 
Miltlerweile wurde das Feuer in dem ausgebrannten Schiff 
schwächer: auch die Explosionen wurden weniger häufig. Ich 
begab mich daher auf „Stralsund" mit einigen Leuten, die 
mit einem „Ariadne"-Boot wieder an Bord zurückgekehrt 
waren, um den Kommandanten „Stralsund" zu bitten, die 
„Ariadne" in Schlepp zu nehmen. „Ariadne" legte sich aber 
um diese Zeit plötzlich erst stark nach Backbord über und kenterte 
dann nach Steuerbord. Der Kiel war noch einige Zeit über 
der Wasseroberfläche zu sehen." 
War schon früher die Sicherung der deutschen Bucht als 
unzulänglich bekannt, weil die Aufklärung nicht weit genug 
reichte, so hat uns dieser Tag die Erkenntnis gebracht, daß 
ein geschlossenes Vorgehen des Gegners gegen unsere schwache 
Vorposteulinie bei jedem Angriff uns schädigen mußte. Sie 
konnte durch Wiederholung ähnlicher Überfälle allmählich auf 
gerieben werden, während der Flotte durch ihren Bewachungs-
	        
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