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brachte in seinem .Schnabel etwas brennendes Feuer
holz, warf es vor die Gäste, und sie fügten Brenn
holz hinzu und machten ein loderndes Feuer. Doch
der kleine Vogel war noch nicht befriedigt und
sagte zu seinem Weibe: »Meine Diebe, was sollen
wir tun ? Nichts ist da, um es diesen Leuten zu essen
zu geben; sie sind aber hungrig und wir sind Haus
hälter; es ist unsere Pflicht, jedermann, der ins
Haus kommt, zu speisen. Ich muß tun, was ich
kann, und ich will ihnen meinen Körper geben.«
Damit warf er sich in die Flammen und starb. Die
Gäste sahen ihn fallen, und suchten ihn zu retten;
aber er war zu schnell für sie, stürzte ins Feuer
und wurde getötet.
Des kleinen Vogels Weib sah, was ihr Gatte tat,
und sprach: »Hier sind drei Personen, und nur ein
kleiner Vogel für sie zur Nahrung; das ist nicht
genug, und es ist meine Pflicht als Weib dem Opfer
meines Gatten das meine hinzuzufügen; sie mögen
auch meinen Leib haben,« und sie stürzte in die
Flammen hinab und verbrannte.
Als die drei Jungen sahen, was geschehen war,
und daß immer noch nicht genügend Nahrung für
die drei Gäste da war, sprachen sie: »Unsere Eltern
haben getan, was sie konnten, und dennoch ist es
nicht genug.« Und mit diesen Worten warfen sic
sich alle in das Feuer.
Die drei Personen konnten die Vögel nicht essen
und erstaunten über das, was sie sahen. So gut es
ging, brachten sie die Nacht ohne Nahrung zu,
und am andern Morgen zeigten der König und der