Full text: Ausstellung für Gesundheitspflege Stuttgart 1914

154 
SCHULGESUNDHEITSPFLEGE. 
Arbeitsausschuß: 
Dr. GASTPAR, Professor, i. Stadtarzt, Stuttgart, Vorsitzender. 
Dr. EBERHARDT, Professor, Vorstand der Turnlehrerbildungsanstalt, Stuttgart. 
EISELE, EUGEN, Schulrat, Stuttgart. 
Dr. GAUPP, Regierungsrat, Stuttgart. 
GLÜCK, Bezirksschulinspektor, Böblingen. 
HENSCHEN, Direktor der Reformschule Heidehof, Stuttgart. 
KERSCHBAUM, Städtischer Bauinspektor, Stuttgart. 
KNOBLAUCH, Baurat, Professor an der Baugewerkschule, Stuttgart. 
Dr. LEMPP, Stadtarzt, Stuttgart. 
LÖCHNER, Gemeinderat, Landtagsabgeordneter, Stuttgart. 
Dr. MOSAPP, Schulrat, Stuttgart. 
PANTLE, Stadt. Oberbaurat, Stuttgart. 
Dr. REIHLEN, Professor,' Stuttgart. 
Dr. VON SCHEURLEN, Generaloberarzt ä la suite, Obermedizinalrat, Mitglied des 
Reichsgesundheitsrats, Stuttgart. 
STETTER, Direktor, Stuttgart. 
Die Schulgesundheitspflege umfaßt alle Bestrebungen, die körperliche und 
geistige Gesundheit der Schuljugend zu erhalten und zu fördern. Der Techniker, 
der Arzt und nicht zum wenigsten der Schulmann haben die Aufgabe, hier Hand 
in Hand vorzugehen. Ihre Arbeit ist insolange erfolglos, als nicht das Elternhaus 
allen diesen Bestrebungen Verständnis entgegenbringt und seinerseits wohlerwogene 
Maßnahmen durch eine fehlerhafte Erziehung der schulpflichtigen Jugend durch 
kreuzt. 
Bei der Veranschaulichung der Bestrebungen der Schulgesundheitspflege emp 
fiehlt sich eine Teilung derselben in die Gebiete ,,Schulhaushygiene, Unterrichts 
hygiene, Schülerhygiene“. 
A. 
Die Hygiene des Schulhauses. 
I. Hochbau a) auf dem Land. 
Bei ländlichen Schulen gelten im wesentlichen dieselben Grundsätze wie bei 
städtischen Schulen. Da man aber auf dem Lande zumeist mit bescheideneren 
finanziellen Mitteln zu rechnen hat als in der Stadt, so müssen bei Landschulen die 
Größenverhältnisse der Räume und die Ausstattung derselben auf das zur Schaffung 
eines praktischen, hygienischen und ästhetisch befriedigenden Ganzen unumgäng 
lich nötige Maß beschränkt werden. Die Nebenräume bestehen bei kleinen Schulen 
gewöhnlich nur aus einem Lehrmittelzimmer; zuweilen kommt hiezu noch ein 
kleiner Ausweichsaal für Abteilungsunterricht, Religions- und Konfirmandenunter 
richt sowie bei Bezirksschulen ein heizbarer Aufenthaltsraum für auswärtige 
Schüler. Größere Schulen erhalten dann weiterhin ein besonderes Lehrerzimmer, 
Zeichensaal mit Modellraum und vielfach auch einen Saal für weiblichen Hand 
arbeitsunterricht. Ein besonderes Augenmerk erfordert bei ländlichen Schulen die 
Schülerabortanlage. Da hier selten das Klärgrubensystem wie bei den städtischen 
Schulen in Frage kommt, so können die Aborte nicht im Hause eingebaut werden.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.