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SCHULGESUNDHEITSPFLEGE.
Arbeitsausschuß:
Dr. GASTPAR, Professor, i. Stadtarzt, Stuttgart, Vorsitzender.
Dr. EBERHARDT, Professor, Vorstand der Turnlehrerbildungsanstalt, Stuttgart.
EISELE, EUGEN, Schulrat, Stuttgart.
Dr. GAUPP, Regierungsrat, Stuttgart.
GLÜCK, Bezirksschulinspektor, Böblingen.
HENSCHEN, Direktor der Reformschule Heidehof, Stuttgart.
KERSCHBAUM, Städtischer Bauinspektor, Stuttgart.
KNOBLAUCH, Baurat, Professor an der Baugewerkschule, Stuttgart.
Dr. LEMPP, Stadtarzt, Stuttgart.
LÖCHNER, Gemeinderat, Landtagsabgeordneter, Stuttgart.
Dr. MOSAPP, Schulrat, Stuttgart.
PANTLE, Stadt. Oberbaurat, Stuttgart.
Dr. REIHLEN, Professor,' Stuttgart.
Dr. VON SCHEURLEN, Generaloberarzt ä la suite, Obermedizinalrat, Mitglied des
Reichsgesundheitsrats, Stuttgart.
STETTER, Direktor, Stuttgart.
Die Schulgesundheitspflege umfaßt alle Bestrebungen, die körperliche und
geistige Gesundheit der Schuljugend zu erhalten und zu fördern. Der Techniker,
der Arzt und nicht zum wenigsten der Schulmann haben die Aufgabe, hier Hand
in Hand vorzugehen. Ihre Arbeit ist insolange erfolglos, als nicht das Elternhaus
allen diesen Bestrebungen Verständnis entgegenbringt und seinerseits wohlerwogene
Maßnahmen durch eine fehlerhafte Erziehung der schulpflichtigen Jugend durch
kreuzt.
Bei der Veranschaulichung der Bestrebungen der Schulgesundheitspflege emp
fiehlt sich eine Teilung derselben in die Gebiete ,,Schulhaushygiene, Unterrichts
hygiene, Schülerhygiene“.
A.
Die Hygiene des Schulhauses.
I. Hochbau a) auf dem Land.
Bei ländlichen Schulen gelten im wesentlichen dieselben Grundsätze wie bei
städtischen Schulen. Da man aber auf dem Lande zumeist mit bescheideneren
finanziellen Mitteln zu rechnen hat als in der Stadt, so müssen bei Landschulen die
Größenverhältnisse der Räume und die Ausstattung derselben auf das zur Schaffung
eines praktischen, hygienischen und ästhetisch befriedigenden Ganzen unumgäng
lich nötige Maß beschränkt werden. Die Nebenräume bestehen bei kleinen Schulen
gewöhnlich nur aus einem Lehrmittelzimmer; zuweilen kommt hiezu noch ein
kleiner Ausweichsaal für Abteilungsunterricht, Religions- und Konfirmandenunter
richt sowie bei Bezirksschulen ein heizbarer Aufenthaltsraum für auswärtige
Schüler. Größere Schulen erhalten dann weiterhin ein besonderes Lehrerzimmer,
Zeichensaal mit Modellraum und vielfach auch einen Saal für weiblichen Hand
arbeitsunterricht. Ein besonderes Augenmerk erfordert bei ländlichen Schulen die
Schülerabortanlage. Da hier selten das Klärgrubensystem wie bei den städtischen
Schulen in Frage kommt, so können die Aborte nicht im Hause eingebaut werden.