Full text: Ausstellung für Gesundheitspflege Stuttgart 1914

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ARMEE. 
Arbeitsausschuß: 
Dr. LASSER, Generalarzt und Korpsarzt, Professor, Stuttgart, Vorsitzender. 
Dr. BOFINGER, Stabsarzt und Garnisonsarzt, Stuttgart. 
Dr. HOCHEISEN, Oberstabsarzt und Regimentsarzt, Ulm. 
Dr. HOPFENGÄRTNER, Generaloberarzt und Referent am Kriegsministerium, Stuttgart. 
Dr. VON SCHEURLEN, Generaloberarzt ä la suite und Obermedizinalrat, Stuttgart. 
Die Militär-Gesundheitspflege hat mit Einführung der allgemeinen Wehrpflicht 
eine weit über die Grenzen des Heeres hinausreichende Bedeutung gewonnen. 
Hat sie doch die verantwortungsvolle Aufgabe, nicht nur wirklich gesunde und 
dienstfähige junge Mannschaften auf Grund sorgfältiger Untersuchung in das 
Heer einzustellen, sondern auch sie gesund zu erhalten und seinerzeit als körper- 
: ich und geistig gesunde Mitglieder dem bürgerlichen Leben und ihren Angehörigen 
urückzugeben. Dieses Ziel in möglichst vollkommener Weise zu erreichen, 
haben die verantwortlichen Behörden und ihre ausführenden Organe von jeher 
für ihre vornehmste Pflicht gehalten. Die dahin gehenden Bestrebungen finden 
ihren Ausdruck in den zahlreichen mustergültigen Dienstvorschriften, in denen 
die Grundsätze der modernen Gesundheitslehre in weitgehendster Weise Berück 
sichtigung finden. Sie zeigen sich ferner in der den Fortschritten der medizinischen 
Wissenschaft, insbesondere auch der Spezialwissenschaften angepaßten, vervoll- 
kommneten Ausbildung der Sanitätsoffiziere und des Sanitätsunterpersonals, in 
der Einrichtung mustergültiger Krankenhäuser, Genesungsheime für Offiziere 
und Mannschaften, in der Fürsorge für die Familien des Unteroffizierstandes usw., 
vor allem aber auch in der systematisch ausgebildeten Pflege der Gesundheits 
lehre in allen Dienstzweigen der Armee. 
Die Militär-Gesundheitspflege umfaßt alle diejenigen Einrichtungen, welche 
vornehmlich zur Erhaltung der Gesundheit dienen, wie Unterkunft, Bekleidung 
und Ausrüstung, Ernährung, Wasserversorgung, Beseitigung der Abfallstoffe, 
Unterbringung und Behandlung der Kranken. 
Vor eine besondere und schwierige Aufgabe wird sie gestellt in Kriegszeiten. 
Hier gilt es, unter den oft ungünstigsten äußeren Verhältnissen die mannigfachen 
Feinde der Gesundheit zu bekämpfen und die Truppen gesund und schlagfertig 
zu erhalten. Insbesondere wird es hier ihre Aufgabe sein, die an sich schmerz 
lichen Verluste und Wunden des Krieges physisch und moralisch zu lindern durch 
möglichst vollkommene Einrichtungen, die eine rasche Versorgung der in der 
Schlacht verwundeten Soldaten und eine ohne Schaden für den Verwundeten 
beschleunigte Rückbeförderung gewährleisten. 
Es ist hier nicht der Platz, die Militär-Gesundheitspflege in erschöpfender 
Weise zur Darstellung zu bringen. Wir müssen uns vielmehr darauf beschränken, 
an wenigen Einzeldarstellungen aus dem oben kurz skizzierten Gebiete zu zeigen, 
wie die militärischen Dienststellen den Forderungen der Gesundheitspflege in der 
Armee gerecht zu werden suchen. Demgemäß bringen die ausgestellten Pläne, 
Tabellen, Bilder und Modelle Beispiele der Unterkunft des gesunden 
Soldaten und des kranken Soldaten, die Ernährung des Soldaten
	        
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