Full text: Ausstellung für Gesundheitspflege Stuttgart 1914

i lorien, damit könnte man also 30 1 Wasser von o 0 auf 100 0 erwärmen. 
Dieselbe Wärmemenge ist in 1 / 2 kg Kohle oder in 1 / 3 1 Öl enthalten. Ver 
brennen wir diese Stoffe so langsam, daß über 24 Stunden ein Flämmchen 
erhalten wird, so haben wir ein Bild von der Verbrennung und von der Wärme 
bildung in unserem Körper. 
Über den Kreislauf der Energie belehrt folgende Zusammenstellung. Im 
Bild ist angedeutet, wie die Sonnenenergie die Pflanze zur Bildung von Stärke 
in den grünen Blättern veranlaßt und wie diese Stärke als Reservestoff angehäuft 
wird (Beispiel: Kartoffel). Die dort aufgespeicherte Energie wird in unserem 
Körper durch chemische Umsetzung wieder frei. Wir können mit der Energie Arbeit 
leisten, im vorliegenden Falle ein Rad drehen, das eine Dynamomaschine treibt und 
eine andere Energieform, die Elektrizität, erzeugt. Diese Kraft kann weitergeleitet 
und wieder in andere Formen wie Licht, Wärme, Bewegung usw. umgesetzt werden. 
Das Gesetz: „Kraft kann nie verloren gehen“ beweist auch dieses Experiment. 
Die Organe, welche die Ausnutzung der Energie aus den Nahrungsmitteln 
möglich machen, sind die Verdauungsorgane des Menschen: der Verdauungs 
kanal und dieV erdauungsdrüsen.Ein be 
sonderer Raum gibthierüber Belehrung. 
Besonders beachtenswert ist die Länge 
des Verdauungsschlauchs, der in einem 
Natur präparat auf gestellt ist; die Innen 
fläche des Darms wird noch bedeutend 
größer, wenn die zahlreichen Falten 
und Zotten des Dünndarms in Be- 
tracht gezogen werden. Solche Zotten 
sieht man in einer stark vergrößerten 
Photographie des Innern eines der 
aufgestellten Darmstücke. 
Die hauptsächlichste Rolle bei der Verdauung spielen die Verdauungssäfte, 
wie sie von den Drüsen abgesondert werden. Die Drüsen sind teils zu größeren 
Gebilden zusammengefügt (Speicheldrüsen, Leber, Bauchspeicheldrüse), teils als 
feinste Drüsen in der Magen- und Darmschleimhaut vorhanden. Naturpräparate 
und Modelle geben hierüber Aufschluß. Die Mengen und Aufgaben der ver 
schiedenen Verdauungssäfte sind ebenfalls demonstriert. Interessant ist die 
Darstellung der Schichtung der aufgenommenen Nahrung im Magen und die 
Verweildauer des Speisebreis in den einzelnen Darmabschnitten. An dem Bei 
spiel des Wassers wird gezeigt, welchen Weg die Nahrung im Körper zurücklegt. 
Das Wasser wird durch den Mund teils in Flüssigkeit, teils in Speisen aufge 
nommen, gelangt in den Magen und in den Dünndarm, wird hauptsächlich im 
Dickdarm aufgesogen und in das Blut übergeführt. Das Herz hat nun die Auf 
gabe, das Wasser einige hundert Male umzutreiben, ehe es durch verschiedene 
Stellen, als Flüssigkeit in der Niere, in Dampfform durch die Lunge und durch die 
Haut ausgeschieden wird. Gerade der Umstand, daß jeder aufgenommene Tropfen 
Wasser vom Herzen oftmals gepumpt werden muß, dürfte manchen Beschauer 
interessieren und vor der Aufnahme allzu großer Flüssigkeitsmengen bewahren. 
Wie die Absonderung der verbrauchten Stoffe des Körpers durch die Nieren 
vor sich geht, erklären Modelle, Bilder und Präparate. 
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