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ZAHN- UND MUNDHYGIENE.
Arbeitsausschuß:
Dr. TRÜK, Schulzahnarzt, Vorsitzender.
Zahnarzt HETZLER.
Dr. HEULER.
Dr. REIF.
Dr. SCHMINCK.
Zahnarzt SCHWARZ.
„Zur guten Verdauung sind gute Zähne ein sehr notwendiges Stück, und man
kann sie daher als sehr wesentliche Eigenschaften zum langen Leben ansehen,“
sagt Hufeland in seinem Buch über „die Kunst, das menschliche Leben zu ver
längern“.
Leider lassen nun die Zähne des Kulturmenschen viel zu wünschen übrig.
Auf ioo Einwohner kommt in Deutschland nur ein Gebiß, das völlig frei von
Karies (Zahnfäule) oder deren Folgen ist. Jung und alt wird von der Krank
heit befallen. Um das Milchgebiß des Kindes ist es im Volke fast noch schlechter
bestellt als um die bleibenden Zähne des Erwach
senen. Die Folgen der Zahnkaries, bei der durch
Säurebildung zunächst der Zahnschmelz aufgelöst,
dann durch eindringende Bakterien das Zahnbein
erweicht wird, sind jedermann bekannt.
Durch das Herunterschlucken von ungenügend
gekauten Speisen, die durchtränkt sind mit Fäulnis
stoffen aus hohlen Zähnen und abgestorbenen Wur
zeln, leiden Verdauungsorgane und Ernährung.
Diese Tatsache bestätigt die Versicherungsanstalt
in ihrem Jahresbericht von 1912. Die Nachunter
suchungen von Versicherten, die in früheren Jahren
künstliche Gebisse erhalten hatten, ergaben in fast
allen Fällen die Hebung vorher bestandener Magen-
und Verdauungsstörungen. Die Versicherungsanstalt
kommt zu dem Schluß, daß die. von ihr mit der
Verwilligung künstlicher Gebisse verfolgte Absicht,
die Hebung und Kräftigung des Ernährungszustands
der Versicherten, sich erfüllt hat.
Der Umstand, daß Naturvölker viel weniger mit
Zahnkrankheiten behaftet sind, weist darauf hin,
daß diese eine Begleiterscheinung unserer Kultur sind. Drei Momente sind es
vor allem, die unsere Zähne gefährden: einmal ungenügende und ungeeignete Er
nährung, dann ungenügender Gebrauch der Zähne, endlich mangelhafte Zahn
pflege.
Wie die aufgestellten Präparate und Modelle zeigen, entwickeln sich die
Kronen der meisten bleibenden Zähne schon in den ersten Lebensjahren. Alle
während dieses Zeitraums auftretenden Ernährungsstörungen, welche mit Schwä
chung des Körpers und Beeinträchtigung des Kalkstoffwechsels verbunden sind,
Ausstoßung des Milchzahns durch
den Keim des bleibenden (Katze).
Nach Prof. Dr. Römer, Straßburg.