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Ein Herr, der alles unterjochte
Und auf die Ritterrechte pochte,
Die ihm von Alters her in Schwaben
Die Dörfer rings zu Lehen gaben.
Die schlauen Städter zwar beriefen
Sich bei dem gräflichen Geschlechte
In Urkunden und Freiheitsbriefen
Auf ihre wohlgewahrten Rechte,
Doch wußte sie mit blanken Klingen
Graf Helfenstein zum Zehnt zu zwingen
So war der Funke schon im Glimmen,
Als der Empörer wilde Stimmen
Durch Weinsberg's off'ne Thore drangen
Und alles um sich her verschlangen. —
Der Lärm im „Hahn“ ward immer toller,
Hier stand ein Mönch, ein ränkevoller,
Und pries des Doctor Luther Lehre,
Dort schrie ein Mann in blanker Wehre
Und zählte auf die Wunderdinge,
Die jüngst vollbrachte seine Klinge.
Das Schneiderlein mit dem Genossen
Drang durch's Getümmel, keckentschlossen,
Sich auf den nächsten Tisch zu stellen
Und anzufeuern die Rebellen.
Doch alles schrie, gieb Raum dem Pfaffen,
Du hast hier oben nichts zu schaffen!
Das Schneiderlein wich stolzverletzt,