Full text: Grundriss der psychiatrischen Diagnostik

16 Status somaticus. 
9. Sensibilität: Tast-, Schmerz- und Temperatursinn. 
Ortssinn,~Lagegefühl. Vibrationsgefühl. Kraftsinn. Stereo- 
gnostischer Sinn. 
10. Innere Organe: Herz. Puls (Blutdruck). Lungen. 
Bauchorgane. Urin. 
11. Liquor cerebrospinalis: Druck. Aussehen. 
Chemische und mikroskopische Untersuchung. (Wasser- 
mannsche Reaktion.) 
12. Elektrische Untersuchung: Faradisch und 
galvanisch. Quantitative und qualitative Aenderung der 
Erregbarkeit. 
13. Krampfanfälle? (Epilepsie. Jackson. Hysterie.) 
Somatische Untersuchungsmethoden. 
i. Allgemeiner körperlicher Zustand. 
Das Alter des Patienten ist für die Beurteilung mancher 
Symptome von Bedeutung (Alters-Miosis, Tremor senilis, 
Rigidität der Gefässe usw.). Nie unterlasse man es daher, 
in einem körperlichen Status das Alter, wenigstens annähernd, 
anzugeben. 
Das Gewicht zu keimen ist nur dann wertvoll, wenn man 
auch die Grösse veiss, da zwischen beiden ein bestimmtes Ver 
hältnis besteht. Der Körpergewichtsquotient ^* hl soll durch 
schnittlich zwischen 2 und 3 betragen. Wo man keine exakte 
Messung vornehmen kann, versäume man wenigstens nicht, zu no 
tieren, ob der- Patient von mittlerer Grösse ist, ob über- oder 
untermittelgross. Starke Gewichtsschwankungen finden sich be 
sonders bei den schizophrenen Psychosen. Zunahme des Gewichts 
bei gleichzeitiger psychischer Besserung gilt als Zeichen begin 
nender Genesung. Starke Gewichtszunahme findet sieh auch bei 
Verblödung. 
Die Temperatur ist stets festzustellen. Infektions 
psychosen werden in erster Linie durch das Thermometer 
i diagnostiziert. 
Nach epileptiformen Anfällen mit organischer Grundlage kann 
man hohe Temperatursteigerangen beobachten, besonders bei De 
mentia paralytica; bei genuiner Epilepsie nur, wenn die Anfälle 
sich häufen. Das hysterische Fieber ist wohl stets vorgetäuscht 
(Reiben des Thermometers, Eintauchen in heisse Flüssigkeit). 
Man kontrolliere die Messungen daher stets selbst oder durch zu 
verlässiges Personal. Rektale Messungen sind sicherer als Achsel 
höhlenmessungen. Subnormale Temperaturen findet man besonders
	        
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